Blick über die Landschaft der Marktgemeinde Straden | © Thermen- & Vulkanland  | Werner Resch Blick über die Landschaft der Marktgemeinde Straden | © Thermen- & Vulkanland  | Werner Resch
Weinbauregion Vulkanland Steiermark DAC

weinbauregion

Früher hieß das Weinbaugebiet im Thermen- & Vulkanland „Südoststeiermark“, sein neuer Name ist nun „Vulkanland Steiermark“, und damit ist schon vieles gesagt. Denn der Boden zählt zu den Besonderheiten dieses Gebiets. 

Es ist schon lange her, dass die Erde ihre Schleusen geöffnet hat. Es gibt aber zwei Zeiträume, die für die Entstehung der vulkanischen Böden in der östlichen Steiermark verantwortlich sind. So entstanden der Gleichenberger Kogel und der Schaufelgraben in Bairisch Kölldorf vor ca. 17 bis 12 Millionen Jahren (Miozän). Spuren von 40 Vulkanschloten sind heute noch in der Südoststeiermark zu entdecken. Sie stammen aus der Zeit des jüngeren Vulkanismus (Pliozän und Pleistozän). So entstanden das Klöcher Massiv vor rund 2,6 Mio. Jahren, der Stradener Kogel vor 1,71 Mio. Jahren und der Steinberg von Mühldorf vor 2,6 Mio. Jahren durch größere Lavaergüsse. In den Tuffen eingeschlossen sind mitunter edle Kostbarkeiten wie Olivine. Sie sind bei Fehring, in Kapfenstein und rund um Feldbach zu finden. Olivine sind Repräsentanten der Gesteinszusammensetzung aus einer Tiefe von 60 km.  

Vulkanisches Gestein tritt im Thermen- & Vulkanland in unterschiedlichen Formen auf, einerseits als Tuff, andererseits als Basalt. Tuff ist, vereinfacht gesagt, erstarrtes Eruptivgestein. Also jene Teile, die bei einem Vulkanausbruch hoch in die Luft geschleudert werden. Tuff ist grobporig und kann noch hart, aber auch bereits so weich sein, dass man ihn zerbröseln kann. Basalt dagegen ist erkaltetes Magma, also flüssiges Gestein aus dem Erdinneren, das schließlich nach dem Austritt erkaltet. Basalt ist dunkelgrau bis schwarz, sehr kompakt und hart. In Klöch gibt es noch heute ein Basaltwerk. Basalt wird vor allem für den Unterbau von Bahngleisen benötigt.

Blick auf den südoststeirischen Weingarten in Klöch | © Steiermark Tourismus | Tom Lamm

Terroir

Für den Wein sind diese Erklärungen insofern wichtig, sodass ein Rebstock auf einem Boden mit Tuffgestein eine völlig andere Nährstoffaufnahme erfährt als auf hartem Basalt, den man in Österreich nur im Vulkanland Steiermark antrifft. Aber letztlich ist es immer die Kombination aus Boden, Kleinklima und Handschrift des Winzers, die einen Wein prägt. 

Das Herkunftssystem der Steiermark

Mit dem Herkunftssystem, das mit dem Jahrgang 2018 in Kraft getreten ist, wird das Kulturgut "Steirischer Wein" besonders stark und deutlich als Handwerk definiert. Das DAC-System (DAC = Districtus Austriae Controllatus) betont die Handarbeit von fürsorglichen, nachhaltig handelnden und verantwortlichen Winzern. Es grenzt ihre Arbeit von der industriellen Weinproduktion ab. 

Die steirischen DAC-Gebiete sind die einzigen DAC-Gebiete Österreichs, in welchen die Handlese der Trauben verpflichtend vorgeschrieben ist, und wo die Orts- und Riedenweine im Vordergrund stehen. Damit wird klar, dass es sich beim steirischen DAC-System um viel mehr handelt als ein simples Marketinginstrument. Es dient dem Schutz eines Kulturgutes, dem in seiner Vielfalt und Qualität einzigartigen Steirischen Wein. 

DIE HÖCHSTE STUFE DER DAC-PYRAMIDE

Riedenweine

Ein Riedenwein (Lagenwein) ist der Ausdruck der besten Lagen. Keine Riede ist wie die andere. Ihr eigener Charakter, der sich aus der Ausrichtung der Riede, der Sonneneinstrahlung, dem Boden und letztendlich der Arbeit des Winzers zusammensetzt, gibt dem Wein, der aus dieser Riede kommt, seinen individuellen Charakter.

DIE LOKALEN SPEZIALITÄTEN UND BOTSCHAFTER MIT HERKUNFTS-CHARAKTER

Ortsweine 

Die steirischen DAC-Ortsweine sind trockene Weine, sie dürfen maximal vier Gramm Restzucker pro Liter haben. Ausnahmen – weil der Fruchtzucker integrativer Bestandteil des Charakters dieser Weine ist – bilden die Traminer aus Klöch.  

Ein wichtiges Attribut bilden die einzelnen, definierten Leitsorten der Gemeinden. Sauvignon Blanc ist die verbindende Rebsorte der einzelnen Orte und stellt somit die Vielfalt der Steirischen Sauvignon Blancs dar. Die zweite Leitsorte ist die Individuelle, sie stellt die Typizität des Ortes dar. 

DIE VIELFALT DER GEBIETE BZW. DER STEIERMARK

Gebietsweine 

Die erste, breiteste und umfassendste Stufe der steirischen DAC-Pyramide - das sind die DAC-Gebietsweine. Die DAC-Gebietsweine sind die jungen, frischen und primärfruchtigen Weine aus den drei DAC-Regionen: Südsteiermark DAC, Vulkanland Steiermark DAC und Weststeiermark DAC. Sie sollen jeweils einen ersten, geerdeten Eindruck des gesamten Terroirs (also Böden, Klima, Keller und Handwerk) der jeweiligen Region vermitteln und die jeweilige Rebsorte oder die Rebsorten einer etwaigen Cuvée in der größtmöglichen Klarheit geschmacklich abbilden.

Tipps

für das Thermen- & vulkanland

Öffnen Sie all Ihre Sinne für kulturelle Highlights, traditionsreiche Orte und faszinierende Wunder der Natur im Thermen- & Vulkanland.