Vom Zentrum der Marktgemeinde Anger wandern wir zunächst gegen Osten um am Freibad vorbei zu den Geleisen der Feistritztalbahn zu gelangen, die wir überqueren. Die Feistritztalbahn, die von Weiz über Anger nach Birkfeld führt, ist eine jener wenigen historischen Bahnstrecken, bei der wir uns gleich in eine frühere Epoche zurückversetzt fühlen, als das Leben noch gemütlicher und ruhiger ablief. Ohne Hast und Eile durchquert diese Schmalspurbahn das landschaftlich besonders reizvolle Feistritztal und zählt zu den touristischen Highlights der Oststeiermark. Durch die kühne Konstruktion mit ihren zahlreichen Brücken, Viadukten und Tunnels ergeben sich auf der Fahrt auch zahlreiche lohnende Motive für jeden Hobbyfotografen. Eine Besonderheit stellt zudem das erste Schmalspur-Waggonhotel Europas in Anger dar. Ein 124 Jahre alter Dienstwagen der Feistritztalbahn wurde hier umgebaut und dient nun - direkt beim Hotel Angerer Hog gelegen - als ungewöhnliches Appartement.
Das Siedlungsgebiet von Anger nun verlassend führt die weitere Route nun immer leicht bergauf durch den sogenannten Märchenwald mit seiner romantischen und bei familien beliebten Mühle zum Forellengasthof Holzerbauer (Tel. +43 3177 2293), der neben seinen - nomen est omen - Fischspezialitäten auch für seine weiteren Spezialitätentage bekannt ist. Wenige Meter nach dem Forellgasthof gelangen wir wieder in ein kurzes Waldstück, wo der Weg zunächst nach rechts abbiegt. Nach Verlassen dieses Waldes gelangen wir zu einer Wegkreuzung an einer kleinen Gemeindestraße, wo wir uns links halten und nun etwas mehr als 2 km der selten befahrenen Straße folgen. Zwischen zwei Bauernhöfen zweigen wir links ab um über eine gemütlichen Feldweg den höchsten Punkt der Etappe auf 929 m Seehöhe zu erreichen.
Abwechselnd vorbei an idyllisch gelegenen Wohnhäusern und Höfen sowie Feldern, durch Schatten spendende Wälder und über Wiesen wandern wir nun bergab Richtung Pöllau, das Zentrum des Naturparks Pöllauer Tal. Auf der gegenüberliegenden Talseite begrüßt und begleitet uns von nun an die Wallfahrtskirche Pöllauberg, die auf der nächsten Etappe der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" am Programm steht. Auf diesem Abschnitt der Etappe begegnet uns auch die Beschilderung des Hirschbirnweges, einem wunderschön angelegten Wanderweg, der sich ganz dem kulinarischen Leitprodukt des Naturparks Pöllauer Tal, der Hirschbirne, widmet. Auf den letzten Metern bis zum wunderschönen Marktplatz mit dem beeindruckenden Schloss Pöllau, das aufgrund seiner Form auch der "Steirische Petersdom" genannt wird, kommen wir noch in den Schlosspark, der früher Erholungsraum der Augustiner Chorherren war und heute für alle geöffnet nicht nur zum Verweilen einlädt, sondern auch ein "Freiluft-Klassenzimmer" beheimatet. Dieser im westlichen, leicht erhöhten Teil des Parks gelegene Platz bietet einen herrlichen Ausblick auf das Schloss Pöllau mit der Pfarrkirche Pöllau und die Wallfahrtskirche Pöllauberg. Ein Wurzelschaugarten gleich anschließend bietet einen tiefen Einblick in Wurzelwerk und Bodenleben. Bei der Hirschbirn hirsch´n Infostation erfahren wir mehr über die Pöllauer Hirschbirne und den Naturpark – einen Besuch wert sind auch die weiteren Hirschbirn hirsch´n Stationen bei Betrieben der Region.
Nun heißt es aber: Kennenlernen der kulinarischen Köstlichkeiten - erhältlich in den zahlreichen Gaststätten, Buschenschänken und Cafés. Genießen wir zum Beispiel in der süßen Ecke, im stilvollen Innenhof der Konditorei Ebner, verführerische Mehlspeisen und Torten sowie echten Pöllauer Lebkuchen. Der Fleischermeister Buchberger und die Fleischerei Ritter sorgen mit ihren köstlichen Fleisch- und Wurstspezialitäten für wahre Gaumenfreuden. Im Bauernladen lässt sich die kulinarische Vielfalt der Region verkosten und mit nach Hause nehmen. Mit der Genuss-Land-Karte der GenussRegion Pöllauer Hirschbirne finden wir noch viele Einkaufstipps. Mit all diesen Köstlichkeiten können wir uns bestens für die nächste Etappe nach Hartberg stärken.