Über den Hauptplatz gelangen wir bald zur Abzweigung auf den Friedhofweg, wo wir immer gerade aus gehen und nach wenigen Metern auf den Gölkweg treffen. Diesem folgend lassen wir den wunderschön gelegenen Ort Krieglach hinter uns, gehen noch unter der Schnellstraße durch eine Unterführung durch und kommen so zur Gölkkapelle, die oberhalb des Ortes liegt. Nicht nur die Kapelle muss besucht werden, sondern der Platz bietet sich auch für eine erste gemütlich Rast bestens an.
Nun geht es für uns Richtung Hochgölk, mit 1.176 m der höchste Punkt unserer Wanderung. Danach, immer durch wunderschöne Wälder - zwischendurch mit Ausblicken ins Mürztal - gelangen wir bald zur Alpl Bundesstraße, die wir nur wenige Meter begleiten und gleich wieder rechts abzweigend verlassen. Dem Weg nun leicht bergab folgend kommen wir zur Waldschule, die auch das Österreichische Wandermuseum beheimatet. Sie stellt auch einen zentralen Kreuzungspunkt mehrerer Wanderwege dar: Hier treffen die Zubringerwege aus Mitterdorf im Mürztal und Langenwang auf den Rosegger-Weg, der vom Schanzsattel durch die gesamte Waldheimat über das Geburtshaus und die Waldschule am Alpl bis auf den Stuhleckgipfel führt. Aber zurück zur Waldschule: Wir besuchen das Klassenzimmer von damals und stellen einigermaßen erstaunt fest, dass nebenan auch das Österreichische Wandermuseum beheimatet ist: Zahlreiche alte Schaustücke mit langer Alpinhistorie versetzen uns in die Vergangenheit und lassen alle Bergfexe ins Land der Träume und Geschichten versinken. Der Hauptteil des Museums, die Waldschule, wurde 1902 durch eine Spendenaktion errichtet, die Peter Rosegger startete um so der Landflucht entgegen zu wirken. Nach der Einstellung des Unterrichts wegen Schülermangels im Jahr 1975 wurde das Haus renoviert und beherbergt nun das ehemalige Schulzimmer und Peter Roseggers Studierzimmer, in das er sich gerne zurückzog.
Nach dem Besuch der Waldschule wandern wir nochmals bergauf zu unserem Ziel, dem Geburtshaus Peter Roseggers. Angekommen nehmen wir uns nun Zeit und tauchen ein in die Geschichte des Heimatdichters, Naturfreundes, wachen Zeitgeistes und Förderers von Tradition sowie Kämpfer für die Rechte und Erhaltung bäuerlichen Lebens. Seine ersten 17 Jahre verbrachte Peter Rosegger hier am „Vorderen Kluppeneggerhof“ bis fest stand: Aus Ihm wird kein Bauer werden. Zu zart die Statur, zu feinsinnig der Geist. Schon während seiner Schneiderlehre wurde sein Talent erkannt und zahlreiche Förderer machten es möglich, dass aus dem kleinen Peter einer der größten Dichter Österreichs wurde: Sein Lebenswerk umfasste 43 Bücher sowie die Herausgabe der Monatszeitschrift „Heimgarten“, die noch bis 1953, also lange nach seinem Tod, erschien. Mit 15 Millionen Büchern und Übersetzungen in mehr als 20 Sprachen war Peter Rosegger neben Jules Verne der meistgelesene Schriftsteller seiner Zeit.
Zurück nach Krieglach eröffnen sich neben der gleichen Wegführung zurück noch weitere Möglichkeiten (alle nachfolgend angeführten Wege sind bestens markiert und beschildert!):
1. Ein Stück des selben Weges bis zur Waldschule wieder zurück und über den Zentralalpenweg 02 Richtung Waldheimat Schutzhaus, ab dem Walserkreuz ein kurzes Stück am Mariazeller Weg 06 (Variante nach Mariazell über Mitterdorf im Mürztal) und nach wenigen hundert Metern am Weg 729 retour nach Krieglach (Gehzeit 5 Std.)
2. Vom Geburtshaus weiter zur Waldschule und von dort mit dem Taxi zurück nach Krieglach (Gehzeit 20 Minuten)