Glockenturm
Graz1588 ließ Erzherzog Karl II. von Innerösterreich neben der Thomaskapelle einen freistehenden Glockenturm errichten. Der 38 Meter hohe Bau entstand im Kontext der steirischen Gegenreformation, im Zuge derer die damals vorwiegend protestantischen Landstände verfolgt, zum katholischen Glauben gezwungen sowie um 1600 des Landes verwiesen wurden. Im Glockengeschoss hängt die „Liesl“ genannte Glocke des sächsischen Gießers Martin Hilger. Mit ihren 4.633 kg und 197 cm Durchmesser ist sie die drittgrößte Glocke der Steiermark.
Der Glockenturm selbst beherbergte Gefängnisräume, darunter die sogenannte Bassgeige im Keller. Die Grazer Bürgerschaft rettete den Glockenturm 1809 vor der drohenden Schleifung. Im 20. Jahrhundert war in seinen Räumen zeitweilig das Schlossberg Museum untergebracht.