

Krampus- & Perchtenläufe
Wenn es in der stillsten Zeit des Jahres plötzlich laut wird, sind sie nicht weit: Krampusse und Perchten treiben in der Erlebnisregion Graz ihr winterliches Unwesen – zwischen uralter Tradition, maskenhaftem Spektakel und düsterem Brauchtum.
Wenn der Advent die Straßen mit Licht erfüllt, wird es in der Erlebnisregion Graz mancherorts richtig finster – zumindest optisch. Denn mit den Krampus- und Perchtenläufen lebt hier ein uraltes Brauchtum auf, das Angst und Faszination zugleich auslöst. Felle, Hörner, Rauch und Glocken bestimmen das Bild, wenn wilde Gestalten durch Dörfer und Städte ziehen. Was einst als Abwehr gegen das Dunkle des Winters diente, ist heute lebendiger Teil der regionalen Kultur – laut, beeindruckend und tief verwurzelt. Ob Krampuslauf oder Perchtentreiben - ein schauriges Schauspiel für Groß und Klein ist garantiert, wenn sich der Advent in der Erlebnisregion Graz von seiner „wilden“ Seite zeigt.
„Eine handgeschnitzte Maske ist keine günstige Angelegenheit. Meist beginnen die Masken bei € 650,-. Nach oben ist kein Limit gesetzt.“
Der Begleiter des Nikolaus
Krampus
Der Krampus ist die wohl bekannteste Schreckgestalt des Alpenraums: Mit zotteligem Fell, furchteinflößender Maske und dröhnenden Glocken begleitet er traditionell den Nikolaus. Während dieser Geschenke bringt, sorgt der Krampus für Zucht und Ordnung – zumindest symbolisch. Der Krampuslauf, meist Anfang Dezember, ist heute ein spektakuläres Brauchtumsevent mit Showeffekten, Pyrotechnik und Musik – und doch tief in der christlichen Tradition verankert.
Lichtgestalten des Winters
Perchten
Schiachperchten
Der Schiachpercht gehört zu den düstereren Gestalten der alpinen Winterbräuche: Mit wilden Masken, langen Haaren und rasselndem Lärm ziehen sie durch Dörfer und Städte. Ihr Auftritt erinnert an uralte Rituale, die den Winter vertreiben und böse Geister bannen sollten.
Die Schiachperchten verkörpern Chaos, Dunkelheit – und das Ungezähmte. Auch wenn ihr Anblick erschreckt, ist sie Teil einer tief verwurzelten Tradition zwischen Mythos und Moral, Spektakel und Glauben.
Schönperchten
Schönperchten sind das freundliche Gegenstück zur finsteren Maskerade. Mit aufwendig gestalteten, hellen Gewändern und prächtigen Kopfbedeckungen symbolisieren sie Segen, Fruchtbarkeit und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Ihr Auftritt ist feierlich, fast magisch – oft begleitet von Glocken und mystischem Tanz. Besonders im Alpenraum beliebt, bringen sie in der dunklen Jahreszeit eine Ahnung vom kommenden Frühling mit sich.
was ist der Unterschied?
Krampus vs. Percht
Während der Krampus fest mit dem Nikolausbrauch rund um den 5. und 6. Dezember verbunden ist, geht die Figur der Percht auf vorchristliche, alpenländische Winterrituale zurück. Perchtenläufe finden meist rund um die Rauhnächte zwischen Weihnachten und Dreikönig statt.
Auch im Erscheinungsbild gibt es klare Unterschiede:
Der Krampus trägt meist ein Paar Hörner, ein zotteliges schwarzes Fell, eine herausgestreckte Zunge und eine Rute – die sogenannte Bergenrute, oft mit einem roten Band verziert. Dazu erklingen tiefe Glocken, die seinen Auftritt begleiten.
Die Percht hingegen wirkt archaischer: Ihre Masken sind oft schwerer, kunstvoller geschnitzt und sie tragen mehrere Hörner. Charakteristisch sind außerdem ein Pferdeschweif und laute Schellen, die in rhythmischer Bewegung erklingen. Perchten treten als Schönperchten (hell, segnend) oder Schiachperchten (wild, abschreckend) auf – beide vereinen altes Brauchtum mit eindrucksvoller Symbolik.
„Beim Besuch von Läufen ist den Anweisungen vor Ort unbedingt Folge zu leisten, um sowohl sich selbst als auch die Perchten und Krampusse nicht in Gefahr zu bringen.“