Die „Blumenhexe“ auf der Riegersburg

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  • Kulturgenuss im Grünen, Sommer, Abenteuer für Groß & Klein
Viele Sagen und Mythen ranken sich um die Riegersburg – doch eine sticht ganz besonders hervor: und zwar jene, der angeblichen Blumenhexe Katharina Paldauf. Der Legende nach wurde sie der Hexerei bezichtigt und in den großen Feldbacher Hexenprozess (1673-75) hineingezogen, da sie es verstand, im Winter Blumen zu ziehen.

Geboren in Fürstenfeld als Tochter eines Spenglers, trat Katharina Paldauf im Alter von 20 Jahren in den Dienst der Katharina Elisabeth von Galler, der damaligen Besitzerin der Riegersburg. Das junge Fräulein beschäftigte sich leidenschaftlich gerne mit der Aufzucht von unterschiedlichen Blumenarten und hielt in ihrem Kämmerchen ein wahres Blumen-Paradies versteckt. Sie heiratete schließlich den Pfleger der Burg, Johann Simon Paldauf, dem sie mindestens drei Kinder schenkte.

Im Frühjahr 1675 – Katharina Paldauf dürfte zu dieser Zeit ca. 50 Jahre alt gewesen sein – wurde sie von der mit ihr befreundeten Bäckerin der Riegersburg verraten: Diese behauptete gesehen zu haben, wie Katharina Paldauf Hexerei betrieben und damit das Wetter gesteuert hat. Außerdem soll sie eine von vielen Teilnehmerinnen des Hexensabbats gewesen sein. Aufgrund dieser Anschuldigung wurde Katharina Paldauf in den großen Feldbacher Hexenprozess hineingezogen. Bis zuletzt leugnete sie die ihr vorgeworfenen Taten und legte kein Geständnis ab. Erst in späteren Verhören gab sie den Sabbatbesuch und das „Wettermachen“ zu. Das weitere Schicksal der Blumenhexe ist allerdings bis zum heutigen Tag ein Rätsel. Ein Rätsel ist wahrlich auch die Geschichte selbst: Weder Aufzeichnung noch Prozessakten bezeugen das Geschehen dieser Sage – sie bleibt wohl eine Legende, die Blumenhexe auf der Riegersburg.

„Hexen und Zauberer“ – die neu gestaltete Ausstellung

Wer noch weitere Sagen, Mythen und Legenden erfahren will, sollte sich auf die Riegersburg begeben. 30 Jahre ist es her, dass „Hexen und Zauberer“ und die damit gleichnamige Ausstellung zum ersten Mal Einzug in die Burg hielten. Nun ist es Zeit geworden, sie wieder herauf zu beschwören und neues Feuer zu entfachen. Somit wurde die im Jahr 1987 bestbesuchte steirische Landesausstellung komplett überarbeitet, um sie an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Besucher erwartet nun ein Hexenmuseum, aufgeteilt auf 12 Räume und insgesamt auf einer Fläche von ca. 500 m². Neu adaptierte Schauwerke und in dieser Form noch nie gezeigte Räume entführen nicht nur in magische Welten, sondern dienen auch vor allem einem: Der Veranschaulichung und Aufklärung der Gräueltaten der Vergangenheit.

Neben den spannenden Ausstellungen bietet die Riegersburg übrigens noch weiter jede Menge für junge und erwachsene Gäste: Von Erlebnisführungen über eine Greifvogel-Schau bis zum Kletterpark.
Mehr Informationen zur Riegersburg finden Sie auf www.riegersburg.com.

Quelle: http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/23/html/2016.htm