Themenweg Montanhistorischer Wanderweg Leoben - Touren-Impression #1 | © Tourismusverband Leoben Themenweg Montanhistorischer Wanderweg Leoben - Touren-Impression #1 | © Tourismusverband Leoben

Montanhistorischer Wanderweg Leoben

Geöffnet

Begeben Sie sich auf den Montanhistorischen Rundwanderweg, wo man herrliche Ausblicke auf die Stadt Leoben genießen kann. Der Weg gibt anhand von Schautafeln einen Einblick in die Geschichte des ältesten österreichischen Glanzkohlebergbaus. Der Montanhistorische Wanderweg Leoben liegt in der Erlebnisregion Erzberg Leoben.

Ein sehr wichtiger Teil der Leobener Geschichte sind die 238 Jahre des Leobener Glanzkohleabbaues. Bis 1964 wurde im Seegraben aktiv abgebaut, womit der Abbau zu den ältesten Österreichs zählt. Auf einer Länge von 5 km bzw. 10,5 km führt der Weg von Münzenberg in den Seegraben, weiter auf den Veitsberg und nach Prentgraben. Anhand von elf Schautafeln entlang des Weges, deren Fotos einen visuellen Überblick über das Aussehen und Erscheinungsbild des ehemaligen Bergbaureviers geben, erhalten wir einen intensiven Eindruck über diesen Teil der Leobener Geschichte.

Eigenschaften

Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
Dezember

Tour in Zahlen

leicht
Schwierigkeit
4,8 km
Strecke
2:30 h
Dauer
199 hm
Aufstieg
199 hm
Abstieg
683 m
Höchster Punkt
539 m
Tiefster Punkt

Karte & Downloads

Weitere Informationen

Über den Hauptbahnhof Leoben, Richtung Proleb - Parkplatz Stadtwerke

Wir starten vom Parkplatz aus und folgen der immer steiler werdenden Seegrabenstrasse - für alle Wanderer/Spaziergeher, die lieber durch den Wald gehen gibt es die Option einem kleinen Weg, der gegenüber des Parkplatzes neben dem Bach beginnt  zu folgen.

Wegvariante durch den Wald:  (Wobei wir bei dieser Variante, die Schautafeln des Wartinbergschachtes, Richardschachtes und Schutzengelschachtes nicht sehen.) Der Weg führt uns hier über einige steile Stufen und durch den Wald in eine versteckte Siedlung führt, hier sind in den letzten Jahren etwas abseits in absoluter Ruhelage wunderschöne Häuser gebaut worden. Wenn wir aus dem Wald herauskommen und sich vor uns zahlreiche Einfamilienhäuser befinden, folgen wir der Straße geradeaus bis sich diese mit dem Veitsbergweg kreuzt, dann halten wir uns rechts und folgen der Straße bis zu einem großen Parkplatz. Hier befindet sich auch eine Orientierungsplan und die Erklärung zum montanhistorischen Wanderweg. Von diesem Parkplatz aus gehen wir nach rechts in den Wald. Hier beginnt wieder ein wunderschöner Waldweg, mit nur wenig Steigungen, bis wir zur Barbarkapelle (1) kommen. Nun werden wir bei den verschiedenen bergmännischen Stadtionen auch von Schautafeln begleitet, die uns die Geschichte des montanhistorischen Wanderweges erzählen.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Direkt neben dem Parkplatz befindet sich auch die Bergdirektion (7) Das Gebäude der ehemaligen Bergdirektion (erbaut 1912) zählt zu den wenigen Häusern des Seegrabner Reviers, das in seinem ursprünglichen Aussehen erhalten geblieben ist. Vonhier aus verwaltete die Bergdirektion Seegraben die drei Reviere Münzenberg, Draschebau und Schutzengelbau.

Wir folgen der immer steiler werdenden Straße und passieren die Schautafeln des Wartinbergschachtes (8) Der Schacht wurde 1875 angeschlagen und als Hauptförderschacht bis auf eine Tiefe von 302 m geteuft. Der Name dieser zum Draschebau gehörenden Anlage leitet sich vom Adelsprädikat des Besitzers, Richard Drasche von Wartinberg, her. In diesem Revier ging der Übergang zum Tiefbau früher vonstatten als im Anna- und Schutzengelbau. Die gewonnene Kohle fand bei der Befeuerung der Wienerberger Ziegelfabrik der Familie Drasche Verwendung, deren Produkte bei den gründerzeitlichen Stadterweiterungsbauten in Wien eingesetzt wurden. 1955 kam es zur Einstellung des Betriebes und im Jahr danach zur Schleifung der Anlagen. Heute deckt sich das Areal des Tennisplatzes mit jenem der ehemaligen Betriebsanlagen.

Kurz danach befand sich auf der linken Seite der Richardschacht (9) Dieser Schacht, der zum Draschebau gehörte, war benannt nach dem Revierinhaber Richard Drasche von Wartinberg und wurde im Jahr 1886 abgeteuft. Seine Tiefe betrug 214 m. 1928 passierte ein folgenschweres Unglück, als ein Förderkorb in die Tiefe stürzt. Dabei kamen 5 Bergleute ums Leoben. Die Schließung erolgte zeitlich mit dem Wartinbergschacht 1955. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Betriebsgelände ein Hundeabrichteplatz.

Wir folgen nun der Straße und verlassen das bewohnte Gebiet, links und rechts befinden sich nun Wälder. Nach einer Weile zweigt ein Waldweg nach rechts ab, wir folgen diesem und machen einen kurzen Abstecher zur Barbarakapelle (1) An dieser Stelle befindet sich eine Felsspalte, die einst als Pulvermagazin Verwendung fand. Um 1860 richteten Bergknappen in diesem Fels eine Kapelle ein, die der heiligen Barbara geweiht wurde. Die heilige Barbara ist Schutzpatronin der Bergleute und seit vielen Jahrhunderten als Fürbitterin für den Bergsegen und gegen den jähen Tod eine ständige Begleiterin der Bergknappen. Ihr traditioneller Gedenktag wird am 4. Dezember gefeiert. Am 19.9.1991 wurde die von vielen freiwilligen Helfern wiedererrichtete Barbarakapelle mit einem großen Fest, das die tiefe Verbundenheit der gesamten Bevölkerung von Leoben mit "ihrem Bergbau" und den dort beheimateten Menschen dokumentierte, geweiht.

Wir gehen den Waldweg wieder zurück bis wir wieder auf eine Bergstrasse kommen und folgen nun dieser weiter bergan und halten uns rechts, nach nur wenigen Metern  treffen wir auf das Stollenmundloch des Traugottstollen vor dem noch ein Hunt steht, der an die bergmännische Zeit des Berges erinnert.


Traugottstollen (2) Dieses Stollenmundloch ist der letzte noch sichtbare Teil des Traugottstollens. Er gehörte zum Schutzengelbau und wurde um 1880 als Tagstollen angelegt. Die Länge betrug 262 m. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts kamen auch Pferde für den Transport im Berg zum Einsatz. Diese Grubenpferde blieben meist untertags. 1924 wurde der Abbau im Traugottstollen eingestellt.


Nun folgen wir der Schotterstraße und befinden uns auf den Bremsberg (3) Der Bremsberg war ein Teil einer Fördereinrichtung, welche obertags als auch untertags verwendet wurde. Hier wurde mittels Grubenhunten Kohle, vermischt mit taubem Gestein, sowie altes Grubenholz von den Obertagbetrieben auf den Sturz (Halde) gebracht. Zudem diente diese als Schrägaufzug zur Personenbeförderung. Der Bahnbetrieb erfolgte sowohl ein- als auch zweigleisig. Als Antrieb fungierte ein elektrischer Haspel (Seilwinde), der von einem Mann bedient wurde. Auf der Halde klaubten die sogenannten "Sturzweiber" händisch aus dem vermischten Gut das verwendbare Material, wie Holz und Kohle, aus.

Wir folgen dem Straßenverlauf und erhalten als Belohnung einen wunderschönen Ausblick über Leoben. Bei der großen Kreuzung der beiden Straßenverläufe halten wir uns rechts und folgen dem Traugottweg. Bis uns ein Wegweiser wieder in den Wald führt, hier überqueren wir ein paar Bachläufe und machen uns auf den Abstieg durch den Wald. Wir landen direkt am Rand einer Kleingartensiedlung, wo uns wunderschöne Gärten und lustige Gartenzwerge begrüßen. Nach nur wenigen Metern bergab liegt zur linken Seite die Barbara Klause (0043/(0)664/4429669) - diese Ausflugsstation hat von Fr - So geöffnet und auf Anfrage. Hier Station zu machen zahlt sich wirklich aus, denn im wunderschönen Garten kann man die Sonne genießen und die Wirtsleute zaubern in ihrer Küche leckere Imbisse und Speisen.

Direkt gegenüber befand sich der Anna-Schachte (4): 1875 begann das Abteufen des 188 m tiefen Anna-Haupt-Schachtes sowie des dazugehörigen Wetterschachtes unter Franz Ritter von Friedau jun. Den Namen erhielt der Schacht von der Gattin des Gewerken. Die 1879 eingebaute Dampffördermaschine zählte zu den modernsten Anlagen ihrer Zeit, die sogar auf der Pariser Weltausstellung (1878) vorgestellt wurde. Mit Hilfe dieser technischen Errungenschaft konnte die abgebaute Kohle auf den Anna-Stollenhorizont gehoben werden. Mit der Inebtriebnahme des Zahlbrucknerschachtes 1930 erfolgte im Dezember dieses Jahres die Stilllegung des Schachtes. Der Abbau in Annabau blieb jedoch bis 1964 bestehen. Das Fördergerüst dieses Schachtes wurde abgetragen und im Hof der Montanuniversität Leoben zu Studienzwecken aufgestellt. Heute sind nur mehr zwei teilweise erhaltene Betriebsgebäude zu sehen. Der Anna-Wetterschacht wurde im Sommer 1964 verstürzt.

Der Straße bergab folgend passieren wir den Zahlbrucknerschacht (5) Am 30. März 1930 wurde der Zahlbrucknerschacht in Betrieb genommen. Er war benannt nach August Zahlbruckner, dem damaligen Vorstandsmitglied und Technischn Zentraldirektor der Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft. Der 172 m tiefe Hauptschacht des Reviers war mit einer elektrischen Turmföderanlage ausgestattet. Die Betriebsanlagen stellten den neuesten Stand der Bergbautechnik in den 30er Jahren dar. Unter Tag gab es eine 1500 m lange Förderverbindung mti dem Wartinbergschacht. Am 28. März 1964 rollt er letzte Hunt mit Seegrabner Glanzkohle über die Förderbrücke. Prominzent aus Politik und Bergbau und eine vielhundertköpfige Menschenmenge bildeten den würdigen Rahmen. Damit endete die 238jährige Geschichte des ältesten österreichischen Kohlenbergbaus. Die Sprengung des Schachtturmes erfolgte am 27. August 1964.

Wir kreuzen nun die Münzenbergstrasse folgen ihr nach rechts. Bis wir entlang der Bahnstrecke spazieren, nun geht link eine leicht schräge, kleine Straße - der Josefinweg - weg, dieser folgen wir, bis wir gegenüber des Bergmannsdenkmales herauskommen - und gleichtzeitig am Ausgangspunkt gelandet sind.

Bergmannsdenkmal (6) Dieses Denkmal am Eingang in das Seegrabner Tal stand einst am Friedhof in Judendorf. Es wurde zur Erinnerung an das Grubenunglück 1882 dort aufgestellt. Dieses Ehrenmal soll auf die gefahrvolle Arbeit der Bergleute hinweisen.

Nun gäbe es noch die Möglichkeit der doch recht steilen Straße zu folgen und die Stationen 8, 9, 10 zu besichtigen.

Wartinbergschacht (8) Der Schacht wurde 1875 angeschlagen und als Hauptförderschacht bis auf eine Tiefe von 302 m geteuft. Der Name dieser zum Draschebau gehörenden Anlage leitet sich vom Adelsprädikat des Besitzers, Richard Drasche von Wartinberg, her. In diesem Revier ging der Übergang zum Tiefbau früher vonstatten als im Anna- und Schutzengelbau. Die gewonnene Kohle fand bei der Befeuerung der Wienerberger Ziegelfabrik der Familie Drasche Verwendung, deren Produkte bei den gründerzeitlichen Stadterweiterungsbauten in Wien eingesetzt wurden. 1955 kam es zur Einstellung des Betriebes und im Jahr danach zur Schleifung der Anlagen. Heute deckt sich das Areal des Tennisplatzes mit jenem der ehemaligen Betriebsanlagen.

Richardschacht (9) Dieser Schacht, der zum Draschebau gehörte, war benannt nach dem Revierinhaber Richard Drasche von Wartinberg und wurde im Jahr 1886 abgeteuft. Seine Tiefe betrug 214 m. 1928 passierte ein folgenschweres Unglück, als ein Förderkorb in die Tiefe stürzt. Dabei kamen 5 Bergleute ums Leoben. Die Schließung erolgte zeitlich mit dem Wartinbergschacht 1955. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Betriebsgelände ein Hundeabrichteplatz.

Schutzengelschacht (10) Dieser Schacht gehörte zum Schutzengelbau, dem nördlichsten der drei Seegrabner Reviere. Die erste Bergbautätigkeit datiert bereits aus dem Jahre 1811. Nach der Auskohlung der Jandl- und Johannistollenbaue wurde der 150m tiefe Schutzengelschacht geteuft. 1884 ging der Schacht, der mit einer Zwillingsdampffördermaschine ausgerüstet war, in Betrieb. Im selben Jahr wurde eine 600 m lange, normalspurige Schleppbahn zum Verladebahnhof Leoben errichtet. Diese musste aufgrund der Störungsanfälligkeit infolge zu starker Neigung 1913 eingestellt werden. 1936 erfolgte der Versturz der Schachtes und das Abtragen des Förderturms.

Nuchtenschacht (11) Der Schacht war benannt nach dem Montanisten und Bergrat Josef Nuchten, der im Draschebau Mitte des 19. Jahrhunderts fortschrittliche Abbaumethoden einführte und zweckmäßige Wasch- und Siebanlagen errichtete. Der Nuchtenbau gehörte als östlichster Ausläufer der Seegrabner Reviers zum Draschebau. 1872 erfolgte das Abteufen des Nuchtenschachtes, der eine Tiefe von 150 m aufwies. Der Förderturm war teilweise aus Holz gebaut und stand bis 1951 im Einsatz. Die Schachtanlagen wurden ein Jahr später verstürzt.

Während der Wanderung hungrig geworden? Einkehren in die "Barbara Heuriger"! Montag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet und auf Anfrage, liegt er auf der Kittenwaldstrasse direkt an der Wanderstrecke. Tel: 0043/(0)650/7437927

Anfahrt mit dem Bus Richtung Proleb möglich. Fahrplan Leoben - Proleb finden wir unter www.verbundlinie.at. und nutzen die Ausstiegsstelle: Seegrabenstrasse

Mit der BusBahnBim App der Verbundlinie ist eine Fahrplanauskunft so einfach wie noch nie: Alle Verbindungen mit Bus, Bahn und Straßenbahn in Österreich können durch die Eingabe von Orten und/oder Adressen, Haltestellen bzw. wichtigen Punkten abgefragt werden. Erhältlich ist die App als Gratis-App für Smartphones (Android, iOS) – auf Google Play und im App Store 

 

Parkplatz Stadtwerke (Seegrabenstrasse)

Tourismusverband Erzberg Leoben,
Hauptplatz 3,

8700 Leoben
Tel.: +49/(0)3842/48148
office@erzberg-leoben.at

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