Reines steirisches Kürbiskernöl | © Südsteiermark | Achromatic Photograhy Reines steirisches Kürbiskernöl | © Südsteiermark | Achromatic Photograhy

Nussige Noten, goldene Tropfen: Die Schilcherland Ölmühlen und ihr flüssiges Gold

  • 6 Minuten Lesezeit
  • Kulinarische Schätze
Weltweit haben Genießer das Kürbiskernöl für sich entdeckt, sogar die Spitzenköche veredeln ihre Gerichte gerne mit dem grünen (Boden-)Schatz. Was sie daran lieben? Kernöl fließt sämig und dunkelgrün, im Duft betören zartes Karamell und Nuss, am Gaumen setzen sich die feinen Röstaromen frei. Den Unterschied macht das Feingefühl der Ölmüller. Wer frisches Kernöl aus dem Schilcherland kennt, wird es immer wieder erkennen. Ein echtes Naturtalent.

Das grüne Gold

Ende des 19. Jahrhunderts machte sich der Ölkürbis in der Steiermark heimisch, dessen Kerne in ein hauchdünnes Häutchen gebettet sind, sie mussten also nicht in mühsamer Handarbeit geschält werden. Außerdem sind diese weichschaligen Kerne mit einem Ölgehalt von mehr als 50 Prozent gesegnet. Ideal für das Wachstum sind der lehmig-sandige Boden und das pannonische Klima, eine günstige Mischung aus Sonnentagen und Regen.  Daher fühlt sich der Kürbis auch so wohl im Schilcherland. Kaum zu glauben, aber bis in die 70er-Jahre war Kürbiskernöl nur eine lokale Größe, erst in den 80ern begann sein fabelhafter Aufstieg. Heute lieben Genießer das grün glänzende Gold auf der ganzen Welt und wahre Feinschmecker wissen: frisch, aus der Ölmühle ist es einfach ein Gedicht!

Ein echter Allrounder

Steirisches Kürbiskernöl ist in der Küche ein guter Partner. Vielseitig einsetzbar verleiht es nicht nur beispielsweise dem Käferbohnensalat, sondern ebenso Köstlichkeiten wie Suppen, Eiergerichten oder Vanilleeis wahren, steirischen Geschmack. Wenn man erleben will, wie Kürbiskernöl entsteht, laden die Betreiber der Kernölmühlen im Schilcherland gerne zu Besichtigungen und Verkostungen ein. In den Verkaufsräumen der Ölspezialisten präsentieren sich neben dem Kürbiskernöl auch Knabberkerne, Kürbiskernpestos und vieles mehr.

Mit Liebe geröstet

Mahlen, kneten, rösten, pressen. Vom Prinzip her hat sich in der Kürbis-Behandlung nicht viel geändert, ein paar Handgriffe wie das Trennen der Kerne vom Fruchtfleisch.

werden allerdings jetzt maschinell erledigt. Nach dem Mahlen der Kerne werden Salz und Wasser beigefügt und die Masse gründlich verknetet, schrittweise wird die Knetmasse nun auf maximal 120 °C erhitzt. Genau jetzt entstehen die entscheidenden Aromen. Durch schonende Pressung mit bis zu 300 Bar gewinnt man das kostbare Öl. Früher wurde der Brei sehr mühevoll mit der Ölkuh ausgepresst, eine Holzvorrichtung, die durch händisches Schlagen mit einem Holzhammer auf einen Keil bedient wurde.

Hautnah miterleben

Verkosten, probieren und entdecken geht in jeder Ölmühle. Besonders viel Flair versprüht die Ölmühle Herbersdorf in Stainz mit ihrem 600 Jahre alten Gewölbekeller. Empfehlenswert ist
auch die Ölmühle Lorenz in St. Martin im Sulmtal. Ganz anders ist da die moderne Schaumühle Hamlitsch. Staunen, riechen, kosten – alle Sinne werden bei den Führungen angeregt. Um den Genuss zu verlängern, kann man die köstlichen Kürbisprodukte in den Mühlenläden für zu Hause einkaufen. Alle weiteren Informationen, sowie die Öffnungszeiten der Ölmühlen im Schilcherland finden Sie hier.

Ölmühlen im Schilcherland

AIBLER Ölpresse, Eibiswald (Schilcherland Qualitätsbetrieb)

Ölmühle FARMER-RABENSTEINER, Bad Gams/Deutschlandsberg (Schilcherland Qualitätsbetrieb)

FLORIANI-Ölmühle, Groß St. Florian

Ölmühle HAMLITSCH, Deutschlandsberg (Schilcherland Qualitätsbetrieb)

Ölmühle PRONNEGG, Deutschlandsberg

Ölmühle LORENZ, St. Martin im Sulmtal (Schilcherland Qualitätsbetrieb)

Ölmühle SCHMUCK, Deutschlandsberg