Ein Hoch auf den Schilcher

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  • Kulinarische Schätze
Unser Liebling, der Schilcher! Das kleinste Weinbaugebiet Österreichs ist mit 611 Hektar Weinbaufläche schon eine Besonderheit. Ein Satz poppt im Kopf auf, wenn man ohne Eile auf der Schilcherweinstraße unterwegs ist: „Was, so schön ist es hier?“ Ein Gedanke, der immer wieder kommt, auch wenn man noch so oft hier war. Eine landschaftliche Schönheit mit magischer Anziehungskraft.

Die Vielfalt einer Traube

Ihren Ruf hat die Region mit dem Schilcher aufgebaut – ein Wein mit Rasse und Aromen wie Johannisbeeren, Walderdbeeren, Himbeeren, Brennnesseln und Paprika. Im Herbst freuen wir uns auf den Schilchersturm und die über dem prasselnden Feuer gebratenen Edelkastanien. Die Blaue Wildbacher-Traube blubbert aber auch als Frizzante oder Sekt fruchtigfröhlich am Gaumen. In reifen Jahrgängen wird die Rebsorte gerne als süße Spät- und Auslese gekeltert, auch Eisweine und Trockenbeerenauslesen lassen sich gewinnen. Und noch eine Spielform beherrscht die Traube: als tiefroter, kräftiger Rotwein. Als Gleichgepresster schafft der Blaue Wildbacher sogar problemlos den Seitensprung ins Weißweinfach. Keine andere Rebsorte hat diese Vorzüge, die auch international immer mehr geschätzt werden. Schilcher in Skandinavien, New York oder Japan? Ja, gibt es. Immer mehr internationale Kunden lieben Wein aus dem Schilcherland. Das ist noch immer nicht alles, der Blaue Wildbacher macht auch als Schilcherlikör, Schilchertraubensaft und Schilcherbrand, in Schokolade, Essig, Schilcherweinsenf und in vielen anderen Spielvarianten gute Figur. VIELFALT IM GLAS Seine Traube hat mit ihrer Vielfalt einiges zu bieten: Auch als gleichgepresster Weißwein, Süßwein und Sekt gedeiht sie im Schilcherland. Sogar als kräftiger Rotwein wird sie ausgebaut, die Blaue Wildbacher-Traube

Weststeiermark DAC

Der Schilcher ist die Ikone der Region. Aber selbst wenn 70 Prozent der Rebfläche dem Schilcheranbau vorbehalten bleiben, bestätigen auch vielfach prämierte Weißweinsorten die Qualität auf allen Ebenen. Im Schilcherland gedeihen ausgezeichnete Weißweine wie Welschriesling, Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sämling, Grauburgunder und Muskateller. Die Entwicklung des Weins zeigt sich deutlich in seiner Bandbreite, man ging aber noch einen Schritt weiter. Seit dem Jahrgang 2018 ist das Schilcherland als Weststeiermark DAC Teil des DAC-Systems, um seine Herkunft optimal zu vermarkten. Das Wichtigste ist die Unterteilung in eine dreistufige Qualitätspyramide, beginnend mit Gebietswein, dann Ortswein und Riedenwein. Die vertretenen Rebsorten sind Blauer Wildbacher (als Schilcher), Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer sowie Cuvées daraus. Je höher die Stufe, desto enger gefasst ist das Gebiet, aus dem die Trauben kommen, und umso länger reift der Wein. Das Schilcherland ist ein Paradiesgarten und Konzentrat an Genusskraftwerken – hautnah zu erleben auf der 40 km langen Schilcherweinstraße. Die Leichtigkeit im Leben spürt man sofort, wenn man auf der Schilcherweinstraße von Voitsberg kommend ins Genussland in den Bezirk Deutschlandsberg eintaucht. Von Zwiebelschalenrosa bis Rubinrot, von Eibiswald bis Ligist begleiten uns alle Farbnuancen des klassischen weststeirischen Schilchers, ein kongenialer Partner für Feines in gemütlichen Wirtshäusern, urigen Buschenschänken oder eleganten Gourmet Restaurants.