Schneeschuhwandern auf der Tyrnauer Alm in der Oststeiermark | © Oststeiermark Tourismus Schneeschuhwandern auf der Tyrnauer Alm in der Oststeiermark | © Oststeiermark Tourismus

Schneeschuh-Erlebnis im Naturpark Almenland

  • 7 Minuten Lesezeit
Vor kurzen durfte ich die herrlich verschneite Winterlandschaft im Naturpark Almenland mit den Schneeschuhen erkunden. Es ging für mich und zwei weitere Freunde auf die Tyrnaueralm, eine der 125 Almen des größten zusammenhängenden Niedrig-Almweidegebiet Europas.

Begleitet haben uns auch Silvia und Elisabeth von WEGES – die Full-Service-Wanderagentur in der Steiermark und bereits ein langjähriger Partner der Erlebnisregion Oststeiermark.

Gemeinsam marschieren wir also los mit Winterschuhen, Schneeschuhen und Rucksäcken. Gestartet wurde am zugefrorenen Teichalmsee. Da wir das erste mal mit Schneeschuhen unterwegs waren, nutzten wir gleich das Wissen von WEGES und bekamen am Start Tipps und Tricks zu den Schneeschuhen.

Good to know:

  • Wir brauchen gute, wasserdichte und mindestens knöchelhohe Wanderschuhe, damit man einen guten Halt hat und die Schneeschuhe gut befestigen kann
  • Besser zu qualitativ hochwertigen Schneeschuhen greifen, da die Sicherheit im Gelände ein wesentlicher Aspekt ist.
  • Damit kein Schnee in die Bergschuhe fällt, sollte die Hose am Beinende gut abschließen – oder / und Garmaschen verwenden.
  • Achtung beim Rückwärtsgehen oder Umdrehen – hier können sich die Schneeschuhe leicht im Schnee verhaken

 

Das praktische an den Schneeschuhen, wenn man sie benötigt sind sie schnell zum Anschnallen. Werden sie nicht benötigt, kann man diese einfach am Rucksack befestigten. Hier zeigte uns Elisabeth gleich einen Trick – immer mit der Trittfläche zusammen und beim Rucksack mit Deckelschnalle raufschnallen. Man kann sie auch gegebenenfalls bei der Seite, mit den Bändern dranhängen.

Schneeschuhe auf Rucksack befestigen

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Da das erste Stück vom Teichalmsee bis zum „Zechnermoor“ (Abzweigung Richtung Tyrnauer Alm) sehr gut gespurt bzw. frei war, konnten wir die Schneeschuhe auf den Rucksack schnallen und recht zügig vorangehen. Das ist übrigens auch die Strecke für alle Langläufer, die eine Runde auf der „Bärenschütz-Loipe“ drehen möchten oder auch die Strecke für die romantischen Pferdeschlittenfahrten auf der Teichalm.

 

Weiter ging es der Forststraße hinauf auf die Tyrnaueralm, zur Tyrnaueralm Hütte. Die Hütte ist im Winter leider geschlossen, so ist es wichtig, dass man bei dieser Winterwanderung seine eigene Jause und viel Trinken mitnimmt. Da es ein Anstieg von knapp 200 Höhenmetern und über 5 Kilometer Weglänge sind gönnten wir uns hier oder da eine kleine Pause und genossen die klare Winterluft.

Im Sommer lädt die Tyrnaueralm Hütte mit dem „Alm-Erich“ zu einer schönen Einkehr ein. Hier wird auch manchmal auf der Steirischen Harmonika aufgespielt, viel gelacht und getrunken. Ein wahres Hüttenerlebnis welches man von Mai bis Oktober erleben kann. Oben angekommen kann man auch entscheiden, ob es weiter zur Roten Wand (Gipfelkreuz auf 1.505 m) geht.

Für uns gibt es bei der Hütte einmal eine Rast mit der mitgebrachten Jause und einen heißen Tee aus der Thermoskanne. Wir bekamen von hier aus auch einen herrlichen Ausblick auf die Rote Wand, dem Schöckel und weiter hinaus. Besonders im Winter reicht der Blick sehr weit.

 

Die richtige Ausrüstung für eine Schneeschuhwanderung

Abgesehen von dem notwendigsten Equipment, wie Schneeschuhe, Stöcke usw., empfehlen wir die Mitnahme von Orientierungsmitteln (Bussole, Karte, GPS), LVS-Gerät, Sonde und Schaufel.

Wasserdichte Bergschuhe oder gefütterte Winterbergschuhe: Die Schuhe sollen bequem, warm und wasserdicht sein.

Rucksack: Wenn die Schneeschuhe getragen werden müssen, ist ein Rucksack mit Deckelschnalle von Vorteil.

Handschuhe: wasserdicht und wärmend

Kopfbedeckung: Beim Aufstieg reicht oft eine dünne Mütze oder ein Stirnband, in höheren Lagen oder bei Wind ist eine dicke Mütze wichtig.

Gamaschen: Falls keine verschließbaren Beinabschlüsse an den Hosen vorhanden sind.

Hosen: Skihosen sind eher nicht zu empfehlen, da sie oft zu warm sind, jedoch brauchen wir wasserabweisende und wärmende Hosen.

Wärmende Oberbekleidung: Zwiebelschichtsystem, T-Shirt, Pullover, Jacke und Winterjacke mit Kapuze.

Sonnenbrille: Sehr wichtig, da Schnee bis zu 95 % des Lichts reflektiert.

Cremes: Sowohl gegen Sonne als auch gegen Kälte sind schützende Maßnahmen für die Haut wichtig.

Stirnlampe: Im Winter wird es früh dunkel, vor allem im Wald kann es bei beginnender Dämmerung oft sehr finster sein.

Thermoskanne: An kühleren Tagen ist ein wärmendes Getränk angenehm. Snack bzw. Jause: Oft reicht ein Müsliriegel und es geht gleich leichter …

Erste-Hilfe-Set

Weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände:

Handy: Bitte daran denken, dass die Akkuleistung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sinkt.

LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät), Schaufel und Sonde: Der richtige Umgang mit LVS-Geräten, die im Grunde einfache Sende- und Empfangsgeräte sind, ist überlebenswichtig.

Gut gestärkt geht es wieder zurück zur Teichalm. Mit den Schneeschuhen ist es besonders lustig den Berg runterzumarschieren oder sogar zu laufen. Das Einsinken und Vorankommen ist mit den Schneeschuhen, bei der Schneemenge, wesentlich leichter als lediglich mit normalen Schuhen.

Doch wer meint, Schneeschuhwandern ist einfach, der hat falsch gedacht. Vor allem bei den ersten Wanderungen mit Schneeschuhen muss man das Gehen und Umdrehen erst „neu lernen“. Ein ungewohntes Voranschreiten und es geht auch ziemlich auf die Oberschenkel. Elisabeth und Silvia sind natürlich Profis, der Rest musste sich doch etwas umgewöhnen.

Der Weg hinunter führte neben dem Weidezaun wieder Richtung „Zechnermoor“, zurück zur Forststraße. Über „Steg“, einen Abschnitt durch den Wald und über eine enge Brücke über den Mixnitzbach, wanderten wir wieder retour auf die Teichalm.

Nach der doch etwas anstrengenden Tour kehrten wir genüsslich bei der Latschenhütte, direkt beim Teichalmsee, ein. Hier haben wir uns ein köstliches Mittagessen gegönnt.

Details zur Tour:

  • Strecke: 9,4 km
  • Dauer: 3:30 h
  • Aufstieg: 240 hm
  • Schwierigkeit: mittel

Einkehrmöglichkeiten:

Variante:

Mit oder ohne Schneeschuhe kann man auch weiter zur Roten Wand, bis zum Gipfelkreuz, wandern. Der Weg geht dann gleich wieder retour zur Tyrnaueralm Hütte. Gehzeit ca. 4 Kilometer, Dauer ca. 1,5 Stunden

Unser Tipp

Diese Schneeschuhwanderung ist auch ideal für eine Sonnenaufgangswanderung.

Zu dieser Uhrzeit taucht die Rote Wand in eine besonders intensive Rot-Färbung. Somit wäre dies in den frühen Morgenstunden ein besonderes Erlebnis im Naturpark Almenland.

Ein weiterer Höhepunkt: im Morgengrauen sind auch unsere Steinböcke und das Wild unterwegs. Bitte mit Vorsicht und leise durch die Landschaft ziehen, ein Miteinander zwischen Mensch und Tier ist uns im Naturpark wichtig.

Hier noch ein paar Impressionen vom Schneeschuhwandern:

Alle weiteren Infos zur Oststeiermark, zu Ausflugszielen, Radwegen, Wandertouren und der besonderen Kulinarik findet man direkt auf der Website der Erlebnisregion Oststeiermark.