Mittlerweile haben Sie in der internationalen Szene ja schon einen klingenden Namen. Wie sieht es in Österreich aus? Wie wichtig sind Ihnen Auftritte in der Heimat?
Ich glaube, dass es die wichtigsten Auftritte sind. Wenn man dort, wo man lebt, ein Konzert spielt, ist es noch einmal ganz etwas anderes. Wenn ich in Asien ein Konzert habe, dann ehrt und freut mich das, dass ich als Österreicherin, als Steirerin dort spielen darf. Aber in der Heimat zu spielen, dort wo der Anker ist, der Hafen, wo die Familie lebt und wo man Kraft tankt, ist für mich das Schönste.
Sie nannten einmal Ella Fitzgerald, Frank Sinatra und Jon Hendricks als Ihre großen Vorbilder. Wen von diesem Trio hätten Sie am liebsten getroffen?
Die Ella Fitzgerald. Ich habe auch meine Diplomarbeit über sie geschrieben. Ich verehre sie, vor allem auch wegen diesem Scat-Gesang, den sie so meisterhaft beherrscht wie keine andere. Aus diesem Grund liebe ich Ella Fitzgerald. Das wäre so DIE Jazz-Legende.
Mit wem von den noch lebenden Legenden würden Sie gerne einmal auf der Bühne stehen?
Da gibt es ganz, ganz viele. Ganz lustig wäre sicher Michael Bublé.
Ihr Beruf ist sehr reiseintensiv, wie sehr freut man sich da immer aufs Heimkommen?
Schon sehr, das ist ganz wichtig. Wieder Kraft tanken, das erdet. Das ist für mich ein Rückzugsort, ein Ort, wo ich nur ich sein kann, wo ich meine Lieder schreibe, wo ich mich mit meiner Musik weiterentwickeln kann. Wo ich immer wieder Neues kennenlernen darf. Dazu ist für mich die Natur wichtig. Ja, einfach alles, was die Steiermark bietet.
Welchen Blick haben Sie auf die steirische Jazz-Szene?
Einen guten. Ich habe in Graz studiert. Ich durfte bei vielen tollen Lehrern Unterricht nehmen. Und ich bin so stolz auf die Jazz-Musiker, auf die ich auch im Ausland angesprochen werde. Ich hatte viele tolle StudienkollegInnen, deren Weg ich auch jetzt noch weiterverfolge und mir denke – Wow – das ist toll, wir haben zusammen studiert und jetzt sieht man, was aus ihnen wurde. Es gibt eine rege Jazz-Szene. Bei den Konzerten damals beim Jazz-Sommer in Graz wurde etwas geboten, was man als Student sonst nicht gehört hätte – etwa eine Dee Dee Bridgewater oder Monty Alexender. Das hat mich sehr geprägt, mir geholfen und mich inspiriert. Die Jazz-Szene in der Steiermark ist ganz, ganz wichtig.