Sie sind in München geboren, in Salzburg aufgewachsen, wurden zum Teenager-Idol und zu einem der bekanntesten deutschsprachiger Entertainer und sind am Ende in der Südsteiermark gelandet. Wie kam es dazu?
Das kam eigentlich durch meine Leidenschaft fürs Oldtimer-Ralley-Fahren. Ich bin die Südsteiermark-Classic gefahren, ich bin die Ennstal-Classic gefahren. Ich bin durch diese herrliche Gegend hier gedüst und habe am Abend immer meiner Frau vorgeschwärmt, wie schön es hier ist. Und nachdem wir beide immer schon gesagt haben, dass wir im fortgeschrittenen Alter wieder dahingehen sollten, wo man herkommt – also nach Österreich, lag es auf der Hand. Wenn wir hier etwas Schönes finden, dann schlagen wir zu. Und wir hatten Glück und haben etwas Schönes gefunden. Und jetzt sind wir sehr froh darüber.
Glamour am Lugano See im Tessin, Beschaulichkeit am Labitschberg. Macht der Kontrast den Reiz aus? Wo können Sie besonders gut die Seele baumeln lassen?
Der Kontrast ist natürlich etwas Feines. In Lugano, das ist direkt am See mit italienischem Flair. Italienisches Essen, Rotwein, ich habe dort mein Segelboot, mein Kanu, mit dem ich viel fahre. Es ist einfach eine ganz andere Welt als hier. Hier habe ich die Berge, ich habe die Buschenschenken, ich habe einen herrlichen Weißwein. Und ich habe hier viele freundliche und nette Leute. Der Tessiner, der mag eigentlich keine Fremden, das sage ich jetzt ganz ehrlich. Das Gegenteil ist hier. Hier hat man das Gefühl, man wird als Fremder geliebt. Ich zumindest. (lacht).
Sie haben sich in der Steiermark aber schon vorher offensichtlich wohlgefühlt. Als Stammgast der Ennstal-Classic und der Weinkost am Pogusch lernt man Land und Leute relativ gut kennen. Wie ist Ihr Bild von der Steiermark, was macht das Land, was das steirische Wesen aus? Und: Wie würden Sie die Steiermark einem Blinden erklären?
Durch den Pogusch und die Rallyes habe ich hier sehr schnell Freunde kennengelernt. Ich spüre einfach hier, dass die Steirer irrsinnig froh und glücklich sind über die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten. Und sie wollen das Glück, das sie in der letzten Zeit hatten, einfach weitergeben an die Menschen. Anders kann ich mir diese Freundlichkeit, welche die Menschen untereinander haben und auch den Besuchern gegenüber nicht erklären. Sie sind stolz und sie müssen auch stolz sein, denn es ist ja wirklich viel passiert. Wie erklärt man die hügelige Landschaft, die ich so liebe, einem Blinden? Schwierige Frage. Die steirische Landschaft ist einmalig, ich wüsste nicht, wo es das in einer derart kompakten Form noch gäbe.
Sie sind immer noch fit wie ein Turnschuh. Wie machen Sie das bloß?
Ich glaube, ich habe einen großen Vorteil: Ich habe von Anfang an - ich habe ja mit 13 angefangen, Filme zu machen - Disziplin gezeigt, die ich immer noch habe. Wenn man Karriere machen will, dann muss man gewisse Voraussetzungen erfüllen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn ich heute mit dickem Bauch auf einem Stuhl bequem auf der Bühne sitzen würde und „Sugar Baby“ singe, dass das irgendjemanden interessiert. Ich muss einfach beweglich sein. Das ist im Kopf, das musst du noch machen, und das und das. Und ich mache es ja gerne. Ich bin nicht gedrillt von irgendjemand, schon gar nicht von meiner Frau, die ja gerne hätte, dass ich aufhöre.