Labonca Biohof: Im Reich der Sonnenschweine
Bei fast jedem Wetter führt Norbert Hackl seine Besucher in das Reich seiner Sonnenschweine und danach zur Verkostung der Spezialitäten auf seinem Labonca Biohof.
Ganzjährige Freilandhaltung
Unter Urwald-ähnlichem Gesträuch (70.000 Quadratmeter üppiger Topinamburwuchs) kommt ein Schwein hervor und bleibt breitbeinig auf der sonnenwarmen Erde stehen. Bilder wie dieses bekommen Interessierte bei den Führungen mit Norbert Hackl zu sehen.
Der Bio-Bauer zeigt gerne her, was er unter "Massentierhaltung" versteht: 20 Hektar Weidefläche für 200 Mastschweine, 20 Mutterschweine und drei Eber. Die Menschengrüppchen sind die Sonnenschweine, deren Ohren, wenn der Lichteinfall mitspielt, kupferrot im Grasgrün glänzen, längst gewöhnt.
Sonnenschweine sind eine Kreuzung aus Schwäbisch-Hällischem Landschwein und Duroc, erfährt man. Die moderate Behaarung (nicht so ausgeprägt wie bei Wollschweinen) schützt sie vor Hitze und vor Kälte. Den Anstoß dafür, die Stallhaltung zu beenden und das Wagnis ganzjähriger Freilandhaltung einzugehen, kam 2003 von Norberts Frau Ulrike.
Heute, nach sovielen Jahren, schwärmt ganz Österreich von dem Betrieb, der artgerechte Tierhaltung auf einem Niveau vorzeigt, wie man es eigentlich sonst nirgends findet.
Wer unter den Besuchern Glück hat, bekommt auch einen "Natursprung" zu sehen. Schwein beim Ferkel machen. Und Mutterschweine, die ihre Kleinen zärtlich berüsselt. Nur wenige Promille der drei Millionen Schweine in Österreich leben auf so viel Platz mit so viel Lebensqualität im Freien.
Glücklich grunzt das Sonnenschwein
Norbert Hackl ist Wassermann und Biobauer. Ersteres war vielleicht der Grund, warum er seinen Bauernhof nach dem altslawischen Namen der Lafnitz benannt hat: Labonca! Heute fährt er zwischen den einzelnen Weiden, auf denen sich seine Schweine sonnen, suhlen und vergnügen mit einem grünen Geschoß, auch Moped genannt, hin und her. Bei Labonca in Burgau gibt es keine Kulissen hinter denen sich die Schweine und Hühner verstecken - sie leben frei und wild, wie Thelma und Louise.
Gut Schwein braucht Weile
Norbert Hackl hat eine ganz wesentliche Sache auf seiner Seite: Die Zeit! Er gibt seinen Sonnenschweinen die Zeit die sie brauchen, um aus der Adoleszenz zu schlüpfen. Alle Labonca-Schweine dürfen leben, spielen und sich vollends entwickeln. Auch bei der Verarbeitung wird Natur groß geschrieben, Phosphate werden durch spezielle Salze und Gewürze ersetzt und das zergeht auf der Zunge. Gutes Gewissen inklusive.
Auch bei der Schlachtung steht das Tierwohl an erster Stelle. Mit dem Weideschlachthaus hat man einen gänzlich neuen Weg eingeschlagen - den Tieren wird eine stressfreie Schlachtung ermöglicht und das schmeckt man auch. Im Weideschlachthaus sind auch eine Salami-Werkstatt, eine eigens konzipierte Kaltrauchselch und eine Warmbrätverarbeitung integriert. Zusätzlich werden am Labonca Biohof auch Les-Bleus Hähnchen und Bergschecken-Rinder gezüchtet.
"sauGUT & KOSTbar"
Alle Labonca-Spezialitäten können natürlich auch direkt vor Ort verkostet werden. Das großzügige Verkaufs- und Gastronomielokal befindet sich direkt am Hauptplatz in Burgau und verfügt auch über einen wunderschönen Außenbereich mit Gastgarten. Tipp: Gleich daneben befindet sich auch das sehenswerte Wasserschloss Burgau.
Für Gruppen sind auf Anfrage gerne Besichtungen mit Führung möglich.
Ein eigener ausgeschilderter Labonca-Rundweg führt vom Verkaufslokal zur Weide. Verschiedene Gehvarianten ab 15 Minuten möglich. Mithilfe eines Smartphones und QR-Reader können Sie den Erzählungen von Norbert Hackl lauschen.