Krenernte in der Südoststeiermark | © SteirerKren | Photoreport Helmut Lunghammer | Photoreport Helmut Lunghammer Krenernte in der Südoststeiermark | © SteirerKren | Photoreport Helmut Lunghammer | Photoreport Helmut Lunghammer

Auf den Spuren des Krens

  • Aktiver Naturgenuss, Kulinarische Schätze, Frühling
Was wäre die Osterjause ohne – auf gut steirisch - eine Krenwurz´n oder auf hochdeutsch Krenwurzel oder Meerrettich. Wir sagen Ihnen, was Sie gerade jetzt vor Ostern über die Krenpflanze wissen sollten.

Der Scharfmacher

Vorweg: Wenn wer Kren sagt, spricht diese Person österreichisches Hochdeutsch. Wenn wer bundesdeutsches oder Schweizer Hochdeutsch spricht und von Meerrettich spricht, meint er auch Kren oder botanisch Armoracia rusticana und zur Familie der Kreuzblütengewächse gehörend. Der Kren ist eine scharfschmeckende Pfahlwurzel, die slawische Völker nach Europa gebracht haben. Sie wächst im Boden heran und wird entweder im Herbst oder im Frühling geerntet.

Geschichte

Kren wird bereits seit dem 12. Jahrhundert als Heilpflanze und als Gewürz verwendet und stammt ursprünglich aus Ost-Europa bzw. Russland. Heute ist er fast in ganz Europa heimisch und ein typisches Wintergemüse.

Worauf Sie achten sollten:

Beim Kauf immer nur ganze Wurzen mit unversehrter und sauberer Schale kaufen - einmal angeschnitten, trocknen sie sehr schnell aus. Wichtig: Kren immer frisch reiben, da er sonst den Geschmack und die Schärfe komplett verliert.

Geschmack

Seinen intensiven, scharfen Geschmack verdankt der Kren seinen ätherischen Ölen. Kren verfügt über eine antibiotische Wirkung, die von den enthaltenen Senfölen herrührt. Etwas Jucken in der Nase aufgrund der Schärfe kann man leicht verkraften, wenn man über die vielen positiven Wirkungen von Kren Bescheid weiß: Kren enthält außerordentlich viel Vitamin C, aber auch Provitamin A und die Vitamine B1, B2 und B6. Wichtige Mineralstoffe, mit denen Kren uns versorgt, sind Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium und Eisen.

Wirkung
  • Kren hat eine appetitanregende Wirkung und kurbelt die Verdauung an.
  • Kren kann seine vorbeugende Wirkung gegen Erkrankungen der Luftwege und Harnwegsinfekten entfalten.
  • Er kann außerdem die Durchblutung fördern und den Blutdruck senken.
Tipp: Auch gegen Insektenstiche und Zahnschmerzen kann die Wurzel helfen, dazu einfach frisch geriebenen Kren auf die betroffene Stelle geben und leicht einreiben.
So bleibt Kren länger frisch

Wickeln Sie den Kren in ein feuchtes Küchentuch und legen dieses in das Gemüsefach. Wenn Sie einen Keller haben, können Sie die Krenwurzen auch in einen Kübel mit Sand stecken und an einen kühlen und dunklen Ort stellen. 

Steirertipp:

Kren kann auch gegen Insektenstiche und Zahnschmerzen helfen - frisch geriebenen Kren auf die betroffene Stelle geben und leicht einreiben.

Warum der Kren ein Steirer ist:

60 Bauern erzeugen österreichischen Kren, bis auf wenige Ausnahmen sind alle Krenbauern in der südlichen Steiermark beheimatet – darum kann man den Kren als richtigen Steirer bezeichnen. Übrigens werden 95 Prozent der jährlichen Ernte zu Konserven weiterverarbeitet. Mahlzeit!

Wussten Sie, dass es eine eigene Krenfibel gibt? Wenn Sie diese Fibel mit vielen Rezepten haben möchten, senden Sie bitte eine E-Mail mit ihrer Anschrift an info@thermen-vulkanland.at.

Krenweg Sarossa Mettersdorf am Saßbach

Auf den Spuren des Krens

In Mettersdorf am Saßbach gibt es den perfekten Wanderweg zur Osterzeit: Den Kren-Erlebnisweg. Auf sieben „scharfen“ Kilometern erfahren Sie, was es mit dem Kren und einem Bären in Mettersdorf auf sich hat.

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Warum man in Mettersdorf auf den Kren gekommen ist, erzählt die Sage. Hier soll es einst einen Bauern namens Sarossa gegeben haben, der an einer schweren Krankheit litt. Sein Pferd führte ihn zu Krenwurzeln, die ihn geheilt haben. Nicht nur aufgrund dieser Sage errichtete man in Mettersdorf den Kren-Erlebnisweg, die Gemeinde ist generell reich an Sagen und Geschichte. Darum beginnt dieser sieben Kilometer lange Rundweg auch beim „Bären“, einer Skulptur in der Ortsmitte. Was der Bär in Mettersdorf zu suchen hat? Im Ortsnamen Mettersdorf steckt „Medwed“, das slawische Wort für Bär. Vom „Bären“ geht es weiter zu einer überdimensionalen „Krenwurz´n“, die auf den hier wachsenden Sarossa-Kren hinweist. Die „Krenwurz´n“ beim Gemeindeamt ist rasch erklärt: Das Saßtal ist das größte Krenanbaugebiet Österreichs, bis auf wenige Ausnahmen sind alle Krenbauern Österreichs in der südlichen Steiermark beheimatet.

Der Kren-Erlebnisweg wartet aber noch mit weiteren interessanten Stationen und vielen Krenfeldern auf. Archäologische Funde führen in die römische Vorgeschichte, neben einer Trockenblumenschau und einem Bauernmuseum kommt man auch zur Ursulaquelle, die als Heilquelle vor allem bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, sowie für Hauterkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates offiziell anerkannt ist.  

Der Kren-Erlebnisweg ist kinder- und familienfreundlich gestaltet.

Über die Redakteurin / den Redakteur

Christian Thomaser