der illuminierte Grazer Christbaum | © Stadt Graz | Foto Fischer der illuminierte Grazer Christbaum | © Stadt Graz | Foto Fischer

Diese Fichte steht im Lichte

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  • Advent, Christbaum, Graz
Als Christbaum wird eine Fichte nicht geboren. Im Gegenteil: Um sich das Präfix „Christ“ zu verdienen, muss der Baum erst einmal gestorben sein. So hat das mit der Heiligsprechung im Christentum immer ganz gut funktioniert.

Wie der Grazer Christbaum 2022 sein Casting gewann

Abgesehen von diesem morbiden Detail kann man das Projekt „Grazer Weihnachtsbaum 2022“ insofern als lebensbejahend bezeichnen, als dass es ökologisch einigermaßen sinnvoll ist: Der Baum legt auf dem Weg nach Graz nicht viele Kilometer zurück; er kommt direkt aus der Region. Aus der neuen Erlebnisregion Graz nämlich, der die Gemeinde Hirschegg-Pack mittlerweile angehört. Bei einem Rendezvous mit dem zu diesem Zeitpunkt noch quietschlebendigen und tief in der Erde verwurzelten Weihnachtsbaum in spe erklärt uns Hirscheggs Bürgermeister Johann Schmid, warum man zwar den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, dafür aber besagten Baum im Wald sehr leicht wiederfinden kann. „Damit ein Baum eine halbwegs makellose Krone bekommt, muss er freistehen, damit er von allen Seiten Licht bekommt.“ Das leuchtet ein.

„Beauty Tree“-Contest

Ein weiterer Grund, warum es die Fichte in die letzte Runde des Weihnachtsbaum Castings geschafft hat, ist, dass sie direkt neben dem Forstweg steht. Also in transportfähigem Gelände. Denn immerhin wird der über 150 Jahre alte und acht bis zehn Tonnen schwere Riese nicht einfach so gefällt, sondern mittels Kran auf den Tieflader gelegt, damit er sich beim Fallen nichts bricht. So ein Christbaum sollte schließlich nichts am Kerbholz haben. Und keinen Dreck am Stecken.

Was unsere Fichte in diesem „Beauty Tree“-Contest letztlich zum Baummeister krönte: der schnurgerade, fast 40 Meter lange Stamm. Und die damit verbundene Tatsache, dass der Grazer Weihnachtsbaum von seinem Herkunftsort bis zum Grazer Hauptplatz lediglich 1500 Baumlängen zurücklegen muss. Immerhin ein seichterer ökologischer Fußabdruck als der Weihnachtsbaum am Londoner Trafalgar Square, der alljährlich aus Norwegen angerollt wird.

am Grazer Hauptplatz

Christbaum Illumination

Wir verabschieden uns von dem Baum (eine Rundum-Umarmung geht sich nicht ganz aus) und versprechen, ihn am Grazer Hauptplatz zu besuchen, wo er dann am 26. November feierlich illuminiert und damit endgültig zum Christbaum wird.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Kleinen Zeitung entstanden.