Moaralm mit Blick auf die Seckauer Alpen | © WEGES | Weges Moaralm mit Blick auf die Seckauer Alpen | © WEGES | Weges

Zwischen den Schneeflocken: Zwei Schneeschuhwander-Expertinnen erzählen

  • Winter
Wandern im Winter? Mit Schneeschuhen ein herrliches Vergnügen. Was man bei dieser spannenden Sportart alles bedenken sollte, das erklären uns zwei Schneeschuh-Wanderführerinnen aus der Erlebnisregion Murtal näher.

Silvia Sarcletti ist nicht nur Bergwanderführerin, Gymnastiktrainerin, sondern auch Nordic-Walking-Instruktorin. Gemeinsam mit Elisabeth Zienitzer, studierte Geografin und zugleich Tischlerin, begleitet sie Gäste sowie Einheimische auf ihren Schneeschuhwanderungen. Dieses dynamische Duo haben wir zum Schneeschuhwandern in der Steiermark befragt und uns gleich Tipps geholt:

 

Schön, dass wir euch interviewen dürfen: Wir sind gespannt, was ihr uns alles über diese Aktivität inmitten unserer herrlichen Natur verraten werdet. Unsere erste Frage ist gleich persönlich: Wie habt ihr selbst die Lust auf das Schneeschuhwandern entdeckt?

Silvia Sarcletti: Also ich war eigentlich immer schon in den Bergen unterwegs. Durch meine Arbeit als Wirbelsäulengymnastik-Trainerin wollte ich den Menschen die Schönheit einer Winterlandschaft zeigen, dass vorher „nur“ Skitourengehern vorbehalten war. Es ist einfach herrlich - das Wandern im Winter…

Elisabeth Zienitzer: Bei mir war das ganz anders…. Silvia hat mich mit ihrer Liebe zum Schneeschuhwandern begeistert! Das war vor circa 15 Jahren. Da hat sie mich einmal zum Mitgehen eingeladen und ich habe mir während der Tour gedacht, dass das ganz schön in die Beine geht … eigentlich war ich zuvor nämlich eher der Typ See, Sonne, Radfahren.

Liebe Elisabeth, was meinst du, ist Schneeschuhwandern eine Sportart für alle? Für wen ist diese Bewegungsform am besten geeignet?

Elisabeth Zienitzer: Ja… also meiner Meinung nach ist es eine Sportart für alle: Denn jeder der Wanderungen unternehmen kann, kann auch Schneeschuhwandern. Natürlich sind eine gewisse „Schneebegeisterung“ und Bewegungsfreude vorausgesetzt.

Kommen wir zur Ausrüstung: Könnt ihr uns Tipps empfehlen, was man bei Schneeschuhen und Stöcken bedenken sollte? Wir vermuten, es ist am besten, viele Schichten Kleidung zu tragen, die man ausziehen kann, wenn man ins Schwitzen gerät?

Elisabeth Zienitzer: Relevante Dinge aus meiner Checkliste Schneeschuhausrüstung nenne ich euch gerne, das sind in etwa:

  • Schneeschuhe*
  • Teleskopstock mit einem großen Schneeteller
  • Bergschuhe und ggf. Gamaschen
  • Kopfbedeckung (Haube / Stirnband / Tuch) und Handschuhe
  • Bekleidung im Zwiebelprinzip
  • Sonnenbrille und Hautschutz (bspw. Fettcreme als Kälte- und Windschutz)
  • Thermoskanne und Jause
  • Zu deiner eigenen Sicherheit benötigst du darüberhinaus:
  • LVS-Gerät / Lawinenverschüttetensuchgerät*
  • Schaufel und Sonde*
  • Erste-Hilfe-Set*

Wer mag, kann sich gerne in unser Video hinsehen, in der ich die Basisausrüstung auch kurz zeige. Oder man kann auch in diesen Blogartikel hineinlesen, hier gibt’s auch den Tipp zum Rother Schneeschuhführer Steiermark.

Silvia Sarcletti: Mein persönlicher Ratschlag: Bevor man sich für den Kauf einer Ausrüstung entscheidet, ist es empfehlenswert, verschiedene Schneeschuhmodelle, die bei Beherbergungsbetrieben, Sportgeschäften und auch alpinen Vereinen gegen eine Leihgebühr erhältlich sind, zu testen.

Wir raten allen Schneeschuhwanderern, immer auf den beschilderten Touren zu bleiben und stets die notwendige Sicherheitsausrüstung dabei zu haben.

Apropos: Worauf muss man generell bei einer Tour achten?

Elisabeth Zienitzer: Eine gute Möglichkeit sich mit Schneeschuhen vertraut zu machen, sind Schnuppertouren mit Bergwander- oder Bergführern, die „Neulinge“ mit wichtigen Informationen versorgen. Wer es ohne Anleitung versuchen will, sollte es langsam mit leichten Touren angehen, um seine eigene Leistungsfähigkeit richtig einschätzen zu lernen. Da es sich um eine Ausdauersportart handelt, steigt mit jeder Wanderung die Kondition und damit die Freude, sich im Schnee zu bewegen.

Eine wichtige Grundregel lautet: Sollte Ihre körperliche Verfassung und/oder das Wetter während einer Tour ein Weitergehen unvernünftig erscheinen lassen, kehren Sie rechtzeitig um. Es gibt bestimmt ein nächstes Mal mit besseren Bedingungen. Besser, immer vorsichtig sein und vorausdenken! 

 

Silvia Sarcletti: Wir raten allen Schneeschuhwanderern, immer auf den beschilderten Touren zu bleiben und stets die notwendige Sicherheitsausrüstung dabei zu haben. Ist die Entscheidung für eine Tour gefallen, sind Informationen über Wetter- und Lawinensituation einzuholen. Sehr zu empfehlen ist dafür die Seite des Lawinenwarndienstes der Steiermark, die immer die aktullsten Daten liefert.

Warum ist euer Meinung nach gerade die Steiermark eine ideale Destination für Schneeschuhwanderungen?

Beide sind sich einig: Weil die Steiermark landschaftlich sehr vielseitig ist. Hier finden sowohl Anfänger und Genusswanderer sowie auch sportliche Winteraktive die schönsten Touren. Die Steiermark hat zahlreiche reizvolle Schneeschuhwanderungen, wo Anfänger und Genusswanderer bis sportlich ambitionierte Wintersportler auf ihre Kosten kommen.

Habt ihr noch Tourentipps für uns zum Abschluss?

Elisabeth Zienitzer: Wir geben immer wieder unsere Tipps auf unserer Website - gerne hineinschauen! Die Touren entlang der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" haben wir besonders ins Herz geschlossen, aber wir lieben natürlich auch unsere geführten Touren und geben gerne Informationen zu Touren weiter. Auch im Tourenportal findet man immer gute Tipps.

 

Danke, dass ihr uns heute einen Überblick zum Schneeschuhwandern gegeben habt. Wir freuen uns jetzt schon auf das Knirschen im Schnee, wenn wir das nächste Mal einen Schritt vor den anderen setzen ...

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Günther Steininger
„Was man laut ihm nicht verpassen sollte: Die Angebote des Nationalparks Gesäuse und der Naturparke mit ihren Naturjuwelen. Die Palette reicht von Besuchen im Urwald bis zum Fotografieren der Milchstraße.“
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„Diese Lieblingsspeise empfiehlt sie gerne weiter: Spagatkrapfen mit Zimt! “
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