Picknick im Weingarten | © STG | Harry Schiffer Picknick im Weingarten | © STG | Harry Schiffer

Kultur trifft Kulinarik

  • 7 Minuten Lesezeit
  • Kulturgenuss im Grünen, Frühling, Essen & Trinken
Wie eng Kulturausflüge und kulinarische Touren in der Steiermark beisammen liegen, das zeigt der Kulturreigen rund um „Kulturgenuss im Grünen“ jährlich gerne auf. Da wird der Konzert- oder Museumsbesuch zum Picknickereignis und der Schlossbesuch zur Weinverkostung.

Von der Leinwand bis zum Jausen-Brettl

Bestimmt sinnlich wird es bei Styrian Summer Art in der Oststeiermark, denn hier darf man seine Kreativität rundum entfalten. Ob beim Ölmalen von Landschaften, beim Zeichnen von botanischen Illustrationen oder beim experimentellen Siebdrucken – ins Ambiente rund um das Schloss Pöllau in der Oststeiermark zieht jeden Sommer die Kunst ein. Und wo die Muse wohnt, da ist auch genussvolle Kulinarik nicht weit…

Buschenschank-Tipp: Im Naturpark Pöllauer Tal lässt es sich gemütlich spazieren, jausnen und den Abend nach den Kunstkursen ausklingen lassen, etwa in den zahlreichen Buschenschänken rund um das Schloss Pöllau.

Vom Fürstenzimmer in den Weinkeller

Wenn die herrlich-warmen Sonnenstrahlen auf die Glockenwiese bei Schloss Seggau fallen und man den Blick über das Weinland Steiermark schweifen lässt – dann erkennt man gleich, hier sind altes Kulturerbe und traditionsreiche Kulinarik eng miteinander verknüpft. Die Architektur des Schlosses ist faszinierend: So kann man zum Beispiel das einzigartige Lapidarium (Sammlung von römischen Steindenkmälern) an der Außenmauer des Oberschlosses erspähen. Sonntags und feiertags kann außerdem der größten historischen Glocke der Steiermark, der „Seggauer Liesl“ gelauscht werden, die nach wie vor von Hand geläutet wird. An ausgewählten Terminen können Einblicke in die eindrucksvollen Fürstenzimmer und den schlosseigenen Weinkeller gewährt werden.

Vom alten Bauerngarten hinein in den historischen Gasthof

In der Region Graz sollte man sich einen Ausflug nach Stübing ins Freilichtmuseum nicht entgehen lassen. Beim Spazieren vorbei an den bäuerlichen Gebäuden, kann man einen Blick in die traditionellen Bauerngärten werfen. Einst hatte wohl jeder Bauernhof seinen eigenen Hausgarten, in dem neben Gemüse und Blumen auch Kräuter und Heilpflanzen für den Eigengebrauch angebaut wurden. Zumeist wurden die Kräuter in Suppen, Tees, Salben und Tinkturen verarbeitet. Apropos Speis & Trank - wer direkt im Freilichtmuseum Gusto auf eine Brettljause hat, der wird ebenso fündig: An ausgewählten Terminen von Mai bis September erhält man im Rahmen des Museumspicknicks im Grünen eine zünftige Jause mit Schweinsbraten, Schinken, gekochtem Speck, Käse, Aufstrichen, Schwarzbrot, Obst, Mehlspeisen und Getränken zum Genießen im Tal der Geschichte(n).

Auf den Spuren des Mittelalters durchs Mürzer Oberland

Nicht nur für Kunstkenner stellt die imposante Hallenkirche – das Münster, heute im Volksmund auch der „Dom im Dorf“ genannt – ein bewundernswürdiges Bauwerk dar. Als Herzog Otto der Fröhliche im Jahr 1327 ein Stift zu gründen beabsichtigte, unterstützten ihn dabei die Zisterzienser des Stiftes Heiligenkreuz. In der Folge wurde der erste gotisch einheitliche in Langhaus und Chor aufgeführte Hallenkirchenbau Österreichs in 169-jähriger Bauzeit errichtet. Das Münster ist zu den Öffnungszeiten frei begehbar, der gotische Kreuzgang und der einzigartige Dachstuhl können nach Terminvereinbarung besichtigt werden.

Rund ums Münster gibt es allerhand Spannendes zu entdecken. So kann man etwa Kräfte tanken und Sinne schärfen im Wald der Sinne, in der Roßlochklamm oder entlang des Erlebnisweges „klimawandeln“. Aber auch zahlreiche Museen öffnen ihre Türen: So zum Beispiel die urkundliche Sammlung im Naturmuseum, die Ausstellungen im Holzknechtmuseum und im Bergbaumuseum „Montanaraum“ oder auch die Kaiserhof Glasmanufaktur, wo man das Kunsthandwerk der Glasbläserei bewundern kann.

Kulinarisch lässt man sich danach im Gasthof Schäffer in unmittelbarer Nachbarschaft zum Münster. Thomas Schäffer, der (Küchen)Chef, war bester Lehrling Österreichs, wurde Europameister bei den Euroskills und ist Europas jüngster Küchenmeister. Seine Fähigkeiten perfektionierte er in verschiedenen Haubenrestaurants.

Tipp für Kulturliebhaber: Die Neuberger Kulturtage

Vom Schlosshof hinauf in die steilen Weingärten

Ganz nahe beieinander liegen in Gamlitz in der Südsteiermark Kulturerbe und Weinkultur, kein Wunder also, dass rund um das Schloss Weingüter, Buschenschänken und Weingärten die Umgebung zieren. Wussten Sie schon? Das Schloss Gamlitz besitzt einen 450 Jahre alten Weinkeller, in dem unter anderem auch die Leitsorte des Betriebes, der Sauvignon Blanc, verkostet werden kann.

Schmankerl-Tipp: Wer Schloss Gamlitz besucht, hat es nicht weit zum Marktplatz, wo man sich bei Koppitz ein, zwei oder auch drei Kugeln Eis gönnen kann. Die Umgebung kann wundervoll mit dem Rad erkundet werden, so zum Beispiel entlang der Weinland Steiermark Radtour. Man kann auch eine kleine Wanderung unternehmen, in das nicht unweit vom Schloss Gamlitz gelegene Ehrenhausen. Dort können nicht nur kulturelle Bauwerke wie das 1691 fertig gestellte Mausoleum der Eggenberger oder das Georgi Schloss besichtigt werden, auch für eine deftige Stärkung und hausgemachte Mehlspeisen ist gesorgt, so zum Beispiel bei der als "Ausgezeichnete Buschenschank" zertifizierten Buschenschank Zweytick in Ehrenhausen.