Schnee & Wein im Ausseerland - Salzkammergut | © STG | Tom Lamm Schnee & Wein im Ausseerland - Salzkammergut | © STG | Tom Lamm

Inspirationen für den Genuss zu Hause

  • 5 Minuten Lesezeit
  • Herbst, Essen & Trinken
Weil sich das Leben momentan mehr als sonst auf die eigenen vier Wände konzentriert, haben wir Tipps und Empfehlungen für den Genuss zu Hause gesammelt: Essen, das gut tut und ein besonderes Gansl-Rezept zum Nachkochen. Mhm!

Die Tage sind wieder kürzer geworden, die Blätter haben sich verfärbt, Nebel hüllt die Landschaften frühmorgens und abends stimmungsvoll ein. Der Herbst ist ins Land eingezogen und mit ihm das traditionelle Martinigansl rund um den Martinstag am 11. November – Gastgeber aus allen Ecken und Enden der Steiermark haben sich viel dafür einfallen lassen, damit man auf den kulinarischen Genuss und den Geschmack der Steiermark auch zuhause nicht verzichten muss.

Ganserl-Genuss zu Martini

1. Gans im Glück

Aus dem kulinarischen Kalender ist das Martinigansl nicht mehr wegzudenken. Für die Zubereitung gibt es zahlreiche Rezepte. Ob als klassischer Gänsebraten und den traditionellen Beilagen Knödel und Rotkraut oder kreativ interpretiert. Betriebe laden zu Gansl-Wochen und bieten ganze Menüs oder einzelne Gerichte zum Mitnehmen an.

Besonders empfehlenswert sind die Betriebe von Kulinarium Steiermark. Voller Hingabe und mit großer Sorgfalt suchen die Gastgeber von Kulinarium Steiermark ihre Produkte und Zutaten aus. Die Produzenten kennt man meist persönlich. Was sicher auch daran liegt, dass sie sehr eng mit ihrer Region verwurzelt sind und wissen wollen, woher ihre Zutaten kommen. Wie sie entstanden oder herangewachsen sind. So manches Produkt stammt aus der eigenen Landwirtschaft oder aus dem eigenen Garten. Gekocht wird also immer auch nach Saison. Was zu Martini aufgetischt wird, kann man vorbestellen und direkt im Betrieb abholen oder sich nachhause liefern lassen - manche Betriebe haben einen eigenen Zustelldienst eingerichtet: Besonderer Genuss zu Martini

Das Fest am 11. November erinnert übrigens an den heiligen Martin. Der Legende nach wurde er im Jahr 371 von den Einwohnern der Stadt Tours gegen seinen Willen zum Bischof ernannt.

Martin, der daran zweifelte, für dieses hohe Amt geeignet zu sein, versteckte sich in einem Gänsestall. Das aufgeregte Schnattern der Tiere verriet ihn jedoch, und so wurde er zum Bischof geweiht. Das ist der Grund, warum wir noch heute Martini-Gänse braten. - Universalmuseum Joanneum

Zudem repräsentiert der Martinstag auch das Ende des bäuerlichen Jahres, er ist ein „Zinstag“, an dem der Pachtzins fällig war, der zuweilen in Form von Gänsen entrichtet wurde. Auch für Mägde und Knechte endete zu Martini das Arbeitsjahr, und mitunter bekamen sie zu diesem Anlass ebenfalls eine Gans geschenkt. Hintergründe kann man auf den Seiten des Universalmuseums Joanneum nachlesen.

Ein Rezept von Familie Hütter

2. Rezept-Tipp: Knuspriges Ganserl aus dem Ofen

Weidegans, Weideente, Weidetruthahn oder Weidehuhn - am Hof von Familie Hütter in Straden dreht sich alles um Geflügel. Und das wird von klein auf gut versorgt: Vor allem mit Getreide und Mais aus eigenem Anbau. Damit sich die Kücken wohlfühlen, sorgt Familie Hütter auch dafür, dass die Tiere genügend Auslauf haben.

Was es dann noch für das perfekte Martinigansl braucht, haben wir bei Familie Hütter nachgefragt. Sie verrät uns ihre Zubereitung in fünf einfachen Schritten.

Die Zutaten für etwa vier bis sechs Personen:

  • 4,5 kg Weidegans
  • Weidegans-Gewürz
  • 3 Stück Äpfel
  • 4 Stück Zwiebel
  • 4 Stück Gewürznelken
  • 3 Stück Karotten
  • 1 Knolle Sellerie
  • Salz

Den Ofen auf 140 - 150 Grad (Heißluft) vorheizen.

Schritt 1: Die Gans auspacken, die Innereien entfernen, mit kaltem Wasser kurz waschen und danach mit Küchenpapier trockentupfen. Die Äpfel vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Zwei Zwiebeln schälen und ebenfalls vierteln. Danach die Gans innen gut mit dem Ganserlgewürz würzen, außen mit Salz einreiben.

Schritt 2: Nach dem Würzen die Gans mit den Äpfeln, Zwiebeln und Gewürznelken füllen und mit Zahnstochern verschließen. Die Gans mit der Brust nach unten auf ein Blech oder in einen Bräter legen.

Schritt 3: Die Karotten, die restlichen zwei Zwiebel und den Sellerie schälen, kleinschneiden und um die Gans verteilen und in den Ofen geben. Während der gesamten Garzeit die Gans immer wieder mit dem eigenen Saft bestreichen. Als Faustregel gilt: Etwa eine Stunde Garzeit pro Kilogramm Fleisch.

Schritt 4: Nach einem Drittel der Zeit die Gans vorsichtig auf den Rücken drehen und am Rücken liegend fertig braten. Tipp: Die Gans nur sehr behutsam vom Blech lösen, da die Haut sehr leicht einreißen kann.

Schritt 5: Für die perfekte Farbe: Für die letzten 15 Minuten die Temperatur auf 190 Grad Celsius erhöhen. Danach die Gans aus dem Ofen nehmen, den Bratensaft durch ein Sieb seihen und als Sauce zur Gans servieren.

Dazu empfiehlt Familie Hütter Rotkraut und Griesknödel sowie einen Weißburgunder vom Weingut Nuster in Eggersdorf.

Frühaufsteher können ihre Gans locker in der Früh vorbereiten. Wer gerne länger schläft, der kann seine Gans bereits am Vorabend vorbereiten. Dafür die Gans einfach wie in Schritt eins und zwei ausgeführt vorbereiten. Mit Backpapier oder einem Deckel zudecken und vor dem Schlafengehen bei 70 Grad (Heißluft) in den Ofen geben. Am nächsten Tag, etwa zwei Stunden vor dem Servieren, das Backpapier entfernen, die Temperatur auf 160 Grad erhöhen und mit Schritt drei fortfahren. – Familie Hütter

Der Steirische Junker

3. Jung, erfrischend und spritzig

Vor mehr als 20 Jahren kam der Steirische Junker als junger, aber eleganter Wein auf den Markt. Heute ist er Vorreiter unter den österreichischen Jungweinen und wird traditionell am Mittwoch vor Martini präsentiert. Ob trockener Weißwein, Schilcher-Junker oder ganz in Rot - viele Junker-Winzer bieten ihren steirischen Jungwein heuer vor allem auch online zum Kauf an.

Frisch und fruchtig schmeckt der edle Vorbote des Jahrgangs. Optisch erkennt man ihn am Flaschenetikett und an der Kapsel: Der echte Steirische Junker trägt hier das Junkerzeichen mit dem Steirerhut und Gamsbart sowie dem ® der geschützten Marke. Denn der Qualitätswein, der zum Steirischen Junker ernannt werden will, muss zu allererst im Labor bestehen und eine sechsköpfige Kostkommission überzeugen. Erst dann darf er sich auch Steirischer Junker nennen. Wegen seiner Frische eignet er sich als Aperitif, passt aber auch ganz hervorragend zu leichten, regionalen und saisonalen Gerichten.

Tipp: Junker-Wirte haben eigene Gerichte und Menüs kreiert und empfehlen Junker-Rezepte. Diese Köstlichkeiten kann man derzeit vielerorts im Zustell- oder Abholservice bekommen.

Noch mehr Gutes für daheim

Wir wünschen genussvolle Momente ... und freuen uns darauf, wenn man diese schon bald wieder persönlich bei unseren Gastgebern verbringen kann. Bis dahin noch durchhalten. Maske tragen, Abstand halten und gemeinsam an die Regeln halten.

Hinweis zu den Quellen: Wissenswertes zu den Bräuchen rund um Martini gibt es am Museumsblog des Volkskundemuseums. Umfassende Infromationen, Geschichten und Beschreibungen für Wein-Interessierte bieten die Seiten von Wein SteiermarkHinweise zur aktuellen Lage findet man hier: www.steiermark.com/corona.