Die Aussichtswarte auf der Massenburg , deren erste Anlage auf das 9. Jahrhundert zurückreicht, bietet einen herrlichen Blick über Leoben. Die zweitgrößte Stadt der Steiermark hat sich längst als Kultur- und Handelsstadt, als Zentrum des Berg- und Hüttenwesens , als Bierstadt sowie als Studentenstadt einen Namen gemacht. Als Wirtschafts- und Forschungsstandort beheimatet Leoben mehrere internationale Leitbetriebe und eine der renommiertesten Hochschulen Österreichs.
Erste Erwähnungen als „Liupina“ gehen auf das Jahr 904 zurück, erste Gräberfunde zeugen aber bereits von einer Hallstattzeitlichen Besiedelung . Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die ursprüngliche Marktsiedlung in die Murschleife, in der heute noch die Leobener Altstadt liegt, verlegt. Leobens Lage an der Eisenstraße sowie das 1314 verliehene Eisenhandelsprivileg begründen den Aufstieg der Stadt und ihre Bedeutung für die nächsten Jahrhunderte. Der im Roheisen eingeschlagene Vogel Strauß, der aufgrund von Legenden Eisen fressen und verdauen konnte, wurde 1298 auch zu Leobens Wappentier.
Ringmauern, Stadttore, vier Eckbefestigungen und einige Mauertürme bildeten im Mittelalter die Befestigung der Stadt. Heute stellt der Mauttorturm das einzig erhalten gebliebene Stadttor Leobens dar. Die mittelalterliche Anlage wurde 1794 mit der pilzförmigen Haube versehen, auf die sein volkstümlicher Name » Schwammerlturm « zurückgeht.
In den 1830-er Jahren wurde das Hüttenwerk Donawitz gegründet, das heute als Betriebsstätte der voestalpine -Gruppe in der Stahlerzeugung vor allem durch die Produktion der längsten Eisenbahnschienen der Welt bekannt ist.
1849 wanderte die k.u.k. Montanlehranstalt, von Erzherzog Johann begründet und in Vordernberg eröffnet, mit ihrem ersten Direktor, Professor Peter Tunner, nach Leoben. Ab 1904 bereits Montanistische Hochschule, ist sie heute weltweit als Montanuniversität geschätzt.
In der Tradition der Studentenverbindungen an der Montanuniversität steht der „ Ledersprung “, der jedes Jahr um den 4. Dezember, dem Namenstag der Hl. Barbara , stattfindet. Dieser Brauch kann in die Reihe der in mittelalterlichen Zünften üblichen Aufnahmeriten eingeordnet werden. Der Sprung über das „ Arsch- oder Bergleder“, früher aus gesundheitlichen Gründen ein notwendiger Teil der Arbeitskleidung von Bergarbeitern und heute Bestandteil der bergmännischen Tracht, steht dabei als Ausdruck des persönlichen Mutes.
Im Stift Göss , das 1020 gegründet wurde und in dem 1797 General Napoleon Bonaparte den Vorfrieden von Leoben unterzeichnete, wurde schon im Mittelalter Bier gebraut . Die erste urkundliche Erwähnung zur Brauerei Göss findet sich 1459 über einen im Nonnenstift angesiedelten Bierbrauer. 1860 wurde an diesem Standort eine neue Brauerei errichtet und der Bekanntkeitsgrad wuchs stetig. Heute ist das Gösser Bier, zumindest werbetechnisch – Österreichs bestes Bier!