Im Jahre 1327 wurde von Herzog Otto dem Fröhlichen im heutigen Ort Neuberg an der Mürz eine Zisterzienserabtei gegründet. Die gotische Hallenkirche des Stifts konnte erst 1446 vollendet werden. Heute gilt der hölzerne Dachstuhl mit mehr als 1100 m³ Lärchenholz als der größte und bedeutendste im deutschen Sprachraum . 1786 hob Joseph II. das Kloster auf und infolge wurde die Klosterkirche zur Neuberger Pfarrkirche.
Kaiser Franz Joseph I. ließ die Klosteranlage nach 1850 als Jagdschloss adaptieren und nutzte sie regelmäßig für Jagdaufenthalte. Zusätzlich ließ er 1870 ein eigenes Jagdschloss in Mürzsteg errichten, das seit 1947 dem jeweils amtierenden Bundespräsidenten als Sommerfrische dient. Als die Neuberger Bahn als normalspurige Nebenbahn zur Südbahnstrecke 1879 eröffnet wurde, reiste die kaiserliche Familie oftmals mit dem Zug bis nach Neuberg in das obere Mürztal. Die Einstellung des Personenverkehrs erfolgte 1996. 2011 wurde auf der stillgelegten Trasse der Abschnitt Mürzzuschlag-Neuberg als Teil des Radweges R5 eröffnet.
Bereits im 15. Jahrhundert hatte das Stift Neuberg in der Gegend mit Bergbau und Eisenproduktion begonnen. Diese fand ihren Höhepunkt in den Neuberger Eisenwerken im 19. Jahrhundert mit dem damals größten Dampfhammer der Monarchie . Mit der Erschöpfung der Eisenvorkommen in Altenberg, wo bereits jahrhundertelang abgebaut wurde, verlor die Industrie jedoch zunehmend ihre Grundlage; 1924 wurde das Stahl- und Walzwerk in Neuberg stillgelegt.
Im Stift gab es schon vor Jahrhunderten kurzzeitig eine Glashütte . Seit dem Sommer 2010 wird von der Glasmanufaktur „Kaiserhof“ wieder hochwertiges und kunstvolles Farbglas hergestellt und seit vielen Jahren bilden die "Neuberger Kulturtage" eine der wichtigsten Kulturinitiativen der Region.