Erzbergspitze und Pfaffenstein | © VA Erzberg | August Zöbl | © VA Erzberg Erzbergspitze und Pfaffenstein | © VA Erzberg | August Zöbl | © VA Erzberg

Auf der Steirischen Eisenstrasse

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Zwischen Admont und Leoben liegt das montangeschichtliche Zentrum Österreichs. Unterwegs begeistern beeindruckende Natur und innovative Wissenschaft.

Göttlicher Wissensspeicher

Von Norden kommend, führt unser Weg in die Steiermark durch den Bosruck-Tunnel. An der Tunnelausfahrt öffnet sich das Panorama auf jene Gipfel, die das Ennstal hier schmal und steil begrenzen. Schon nach wenigen Minuten kommen wir an: In Admont begrüßt uns das imposante Benediktinerstift mit der weltgrößten Klosterbibliothek. Auf der Führung durch die geschichtsträchtigen Mauern entdecken wir moderne und klassische Kunst. Als sich das Portal zur Bibliothek öffnet, breitet sich staunende Ehrfurcht aus. Ein faszinierendes Gesamtkunstwerk, in dem über Jahrhunderte unfassbar viel Wissen gespeichert wurde, liegt vor uns.

Gewaltiges Gesäuse

Tief beeindruckt spazieren wir am Kloster entlang zurück zum Bus. Von hier folgen wir der Steirischen Eisenstrasse durch den Nationalpark Gesäuse. Das ohnehin nicht gerade breite Tal wird zwischenzeitlich so schmal, dass Fluss, Schienen und Straße gerade noch nebeneinander Platz finden. Die rohe Kraft der Natur ist greifbar. Eine gewaltige Naturszenerie in der die Wiege von Eisen und Stahl liegt. In Hieflau öffnet sich das Tal und wir blicken zum ersten Mal auf die Eisenerzer Alpen.

Rohes Erz

Unser Blick heftet sich an das nächste Ziel: den steirischen Erzberg. In der Region wird seit mehr als 1300 Jahren Erz abgebaut und verarbeitet. Dieser langen Tradition spüren wir bei einem Besuch unter Tage nach. Kaum vorzustellen, was die Bergleute hier täglich leisten. Danach flitzen wir mit dem Hauly, einem umgebauten, 860 PS-starken LKW-Riesen, über das aktive Bergbau-Areal. Adrenalin pur! Und die Aussicht vom Oswaldirücken – ein Traum! Vor uns fällt der terrassenförmig angelegte Erzberg steil ab und gibt den Blick frei auf felsige Gipfel und bewaldete Berghänge.

Großes Märzen

Nach so viel Action braucht es etwas Nerven-Nahrung. Wie passend, dass unser nächster Halt die weltbekannte Brauerei Gösser in der Montanstadt Leoben ist. Seit Jahrhunderten wird hier nach überliefertem Rezept Bier gebraut. Wir diskutieren schon am Eingang angeregt über den guten Geschmack eines österreichischen Getränke-Klassikers. Im interaktiven Gösseum zeigt sich dann, dass wir Gösser nicht annähernd so gut kannten, wie wir dachten. Wer hätte geahnt, dass ausgerechnet die Südsteiermark, bekannt vor allem für den Weinbau, ein ausgezeichneter Hopfen-Lieferant ist? Oder das Wasser nicht gleich Wasser ist? Bei der Verkostung fachsimpeln wir schließlich wieder wie echte Profis.

Geselliger Abschluss

Von der Brauerei sind es nur wenige Kilometer bis zum Brücklwirt, unserem Quartier für die Nacht. Voll lässiger Eindrücke von der Fahrt über die Steirische Eisenstrasse beziehen wir unsere Zimmer. Den Tag lassen wir mit einem traditionellen Abend ausklingen und stoßen – natürlich mit Gösser Bier – auf unsere gelungene Ausfahrt an.